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Artenvielfalt

Something old, something new, something borrowed, something blue

24.5.2024

Vierzig bis sechzig Tage sind die Pflanzen im Beet, und wir sehen bereits erste Ergebnisse:

Die Kulturpflanzen bedecken die Beete etwa zur Hälfte und sind in drei von vier Beeten gegenüber der „Spontanvegetation“ deutlich überlegen.

Die Wildpflanzen tun sich etwas schwerer, erst etwa ein Drittel der Beete ist bedeckt.

Die ersten Opfer von Schnecken- und Kaninchenfraß sind zu beklagen. In einem Beet ist der wilde Mauerpfeffer, eigentlich berüchtigt für seine Wüchsigkeit, komplett ausgefallen. Nur der Frauenmantel schmeckt bislang niemandem - egal ob wilde oder Kulturform!

Bei den Blüten geht es bunt durcheinander. Der Kultur-Mauerpfeffer produziert bereits Saat, während die wilde Form noch Blütenknospen bildet; bei den Flockenblumen prescht die wilde vor…es bleibt spannend!

Und worauf fliegen Sie? Antworten nimmt Frau Dr. Hermann gern entgegen.

Die Pflanzenbestellungen sind bis auf die Glockenblumen bereits eingetroffen. In der Woche vor und nach Ostern werden die Beete bepflanzt, dürfen anwachsen – hoffentlich unbehelligt von Wühlmäusen und Maulwürfen und mit ausreichend Regenfällen. Im April beginnen die Beobachtungen. Wünschen Sie uns gutes Gedeihen!

Sie haben Fragen? Ich beantworte sie gern: Dr. Julia-Maria Hermann, juliamaria.hermann[at]kkre.de, 0170-2254284

Frei nach dem englischen Hochzeitspruch, der Bräuten besonderes Glück verheißt, verwenden wir bei der Beetgestaltung:
Something old = Wildformen heimischer Blütenpflanzen
Something new = Zuchtformen nichtheimischer Blütenpflanzen (jedoch von derselben Gattung wie die Wildpflanzen)
Something borrowed = für die Pflanzenauswahl haben wir zum Beispiel beim NABU gespickt
Something blue = Glockenblumen sind überall dabei

Wir haben Blütenpflanzen in rosa und pink ausgewählt, da sie im Friedhofsbereich sehr häufig Anwendung finden. Blaue Blütenfarben sind in Friedhofsbeeten ebenfalls anzutreffen und sind insbesondere für Bienen interessant. Für den Menschen ist die Symbolik der blauen Blume vielschichtig, jedoch immer positiv besetzt – Sehnsucht und Liebe, Klarheit, Vertrauen und Verlässlichkeit, die Gottesmutter Maria wird fast immer in der Himmelsfarbe Blau dargestellt. Die Farbe gelb wiederum wirkt heiter und harmoniert gut sowohl mit rosa als auch mit blau. Der Frauenmantel ist in der Blüte recht unauffällig, jedoch seit langem als Blattschmuck- und Heilpflanze geschätzt, und wurde deshalb in die Beetgestaltung mit einbezogen.

Von 2018 bis 2022 haben wir im Rahmen des Projekts „Blütenhöfe21“ eine Vielzahl insektenfreundlicher Ansaaten und Pflanzungen auf Friedhöfen im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde verwirklicht. Die Flächen mit der größten Artenvielfalt sahen sich jedoch auch großer Kritik ausgesetzt; zu ungewohnt war der Kontrast zu den konventionellen, mehr oder weniger sterilen Grabbepflanzungen.

In diesem Projekt soll eine reine Wildblumenbepflanzung mit einer Bepflanzung aus Zuchtsorten und nichtheimischen Arten – klassischen „Gartenblumen“ also – über mehrere Monate beobachtet werden. Wir wollen die Unterschiede dieser Pflanzenherkünfte im Pflegeaufwand, in der Ästhetik und in der Wertigkeit für wildlebende Tiere, insbesondere Insekten, genau vergleichen. Wir wollen herausfinden, ob ein Kompromiss zwischen diesen Ansprüchen in der Friedhofsbepflanzung möglich ist, und ob solche Experimente zur Umweltbildung und Akzeptanzsteigerung beitragen können.

Das Projekt wird von unseren Freiwilligen im Ökologischen Jahr Katharina und Chaima durchgeführt. Die Testflächen befinden sich auf den Friedhöfen Kirchbarkau im Kirchenkreis Altholstein, Kosel und Nortorf im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde und im Nordkolleg. Die Ergebnisse wollen wir in den Kirchengemeinden vorstellen.

Es werde bunt!

Artenschutzprojekt „Blütenhöfe21“ startet im Kirchenkreis

im März 2019 - Ab diesem Jahr blüht und summt und brummt es! Derzeit werden bereits auf elf Kirchhöfen und Friedhöfen des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde Blühwiesen und artenreiche Säume angelegt, Bäume und Blumenzwiebeln gepflanzt. Dies geschieht zur Bewahrung der heimischen Artenvielfalt. Insbesondere ist es ein Beitrag der Kirche dazu, dem Rückgang der Insektenpopulationen Einhalt zu gebieten.

Neben Fördermitteln aus dem Innovationsfonds dürfen sich die Projektteilnehmer über Sachspenden freuen: Wildblumen aus dem Projekt „Blütenmeer 2020“, Saatgut aus der Initiative „Schleswig-Holstein blüht auf“, Apfelbäume von Jochen Bock. Lassen Sie sich von uns beraten!

Links zum Thema

 

Kirche im Norden