Rendsburg/Eckernförde – Der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde hat jetzt ein Klimaschutzkonzept. Die Synodalen verabschiedeten das Papier auf ihrer Online-Tagung am Sonnabend, 17. Juni. Angenommen wurden außerdem Beschlüsse zur klimaneutralen Kirchentemperierung und Gebäudeheizung sowie erste Schritte zur Finanzierung.
„Wir haben Gewaltiges vor“, sagte die Klimaschutzmanagerin des Kirchenkreises, Dr. Julia-Maria Hermann, bei der Vorstellung des Papieres. Bis 2035 möchte die Nordkirche - und damit auch der Kirchenkreis - das Ziel der Klimaneutralität erreichen. Am Sonnabend ging es darum, wichtige Schritte in diese Richtung zu beschließen. Hermann stellte zunächst die Klimaschutzstrategie vor. Sie beinhaltet verbindliche Rahmenbedingungen für die Planung und Umsetzung von Klimaschutzvorhaben im Kirchenkreis. Wichtig dabei: Wiederkehrende Arbeiten sollen zentralisiert und automatisiert werden. Bei der Überwachung des Kircheninnenklimas sei das schon der Fall, im Bereich Energiecontrolling in Planung, sagte Hermann. Ein Auftrag des Papieres ist bereits weitestgehend erreicht: Fast alle Kirchengemeinden sowie der Kirchenkreis beziehen Ökostrom, ein Ziel, das bis Ende dieses Jahres alle erreicht haben sollen. Zudem soll das Thema Photovoltaik (PV) auf Dächern angepackt werden. „Bis 2030 sollen jährlich mindestens 40 Kilowattpeak PV-Leistung auf Dächern kirchlicher Gebäude installiert werden“, erläuterte Hermann. Vor allem soll der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid aus Gebäudeheizungen bis Ende 2028 um 50 Prozent gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2019 bis 2021 reduziert werden, bis Ende 2035 sollen die Werte bei null liegen. Ausnahme: Wenn ein Anschluss an Wärmenetze erfolgt, kann das etwas länger dauen, je nach Anbieter bis 2040 oder 2045. Hermann erklärte, dass es insbesondere bei den Kirchen ein hohes Einsparpotential gebe, beispielsweise durch Sitzpolsterheizungen oder Infrarotstrahler. Auch die Verkleinerung des Gebäudebestandes sei Thema, sagte Hermann und fasste zusammen: „Es geht ums Sparen, Sparen, Sparen und wir müssen auf erneuerbare Energien setzen.“
Die Synodalen nahmen die Beschlüsse mehrheitlich an. Es gab nur einige Enthaltungen und kaum Nein-Stimmen. Es gab jedoch Anmerkungen bei dem Thema Finanzierung. Da hakten einige Synodale nach. Zum Beispiel wurde die Frage gestellt, ob die anstehenden Schritte durch Kredite finanziert werden könnten. Propst Matthias Krüger antwortete, dass das im Einzelfall geprüft werde. Grundsätzlich gehe es aber darum, den Gebäudebestand zu reduzieren. Ein anderer Synodale störte sich daran, dass die Finanzierung nicht gesichert sei. Hermann erklärte, dass sich mit Beschluss des Klimaschutzpapieres der Kirchenkreis dazu verpflichte, genau diese Grundsatzfrage zu klären. Wie verbindlich solle das Papier für Kirchengemeinden sein? Auch das wurde diskutiert. Denn jede Gemeinde ist rechtlich selbstständig. Letztendlich entschieden sich die Synodalen für verbindliche Richtlinien für alle im Kirchenkreis. Der Klimaschutz im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde: Er hat weiteren Anschub bekommen.