Rendsburg-Eckernförde – Die Abstimmung über die Veränderung der Grenzen des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde ist von der Synode zunächst vertagt worden. Die Synodalen stimmen in den kommenden Wochen erst einmal schriftlich über einen Änderungsantrag ab. Dieser wurde am Sonnabend (5. März) auf der Kirchenkreissynode gestellt und über ihn sollte auf Wunsch des Antragsstellers, Pastor Dirk Homrighausen von der Kirchengemeinde St. Nicolai Eckernförde, geheim befunden werden. Nun werden zeitnah Abstimmungsunterlagen versendet. „Leider können wir dies auf einer digitalen Synode nicht anders organisieren“, sagte Synodenpräses Maike Tesch.
Im Änderungsantrag geht es darum, dass auch die beiden Kitas in Schilksee-Strande und Altenholz zum Kirchenkreis Altholstein übergehen sollen. Nach den bisherigen Beratungen über den Wechsel der Kirchengemeinden Schilksee-Strande und Altenholz in den Nachbarkirchenkreis ist geplant, dass die Kitas in Trägerschaft des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde verbleiben sollen.
Da die beiden Gemeinden wechseln wollen, müssen nicht nur die Synodalen aus Rendsburg-Eckernförde sondern auch die Altholsteiner zustimmen. Beide Synoden müssen einen inhaltlich gleichen Beschluss treffen. In Altholstein steht das Thema auf der Tagesordnung der digitalen Synode am 9. März 2022. Die nächste Synode des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde findet am 21. Mai statt. Dann wird das Thema neu aufgerufen.
Der Synode vorausgegangen waren Beratungen der beiden Kirchenkreise, um die Lasten des Wechsels der beiden Gemeinden auszugleichen. Das Ergebnis stellte Propst Sönke Funck den Synodalen vor. Demnach soll der Kirchenkreis Altholstein bis zum Haushaltsjahr 2027 einen Ausgleich von insgesamt 925.000 Euro an den Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde zahlen. „Das ist die Hälfte der errechneten Last, die dem Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde in diesem Zeitraum entsteht“, sagte Sönke Funck.
Zur Erläuterung: Durch den Weggang der beiden Kirchengemeinden verringern sich die Zuweisungen der Kirchensteuer der Nordkirche an den Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde. Die Zuweisung an die Kirchenkreise richtet sich vor allem nach der Zahl der Kirchenmitglieder und der Gesamtbevölkerung. Die Kirchensteuermittel, die der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde nach dieser Berechnung erhält, werden dann solidarisch unter allen Gemeinden und Einrichtungen des Kirchenkreises nach einem von der Kirchenkreissynode festgelegten Schlüssel verteilt. Zudem werden mit den Zuweisungen Gemeinschaftsaufgaben finanziert.
Berechnungen haben nun die Gesamtlast von 1,85 Millionen Euro im Zeitraum von 2023 bis 2027 ergeben. Für diese Berechnungen wurde unter anderem berücksichtigt, dass die Gehälter der Pastorinnen und Pastoren der beiden Gemeinden sowie deren bisherige Kirchensteuerzuweisungen künftig nicht mehr gezahlt werden müssten. „Da die Mindereinnahmen von den verbleibenden Kirchengemeinden und dem Kirchenkreis zu tragen sind, ist das eine zusätzliche Belastung für alle“, sagte Sönke Funck. Auf dieser Grundlage fanden die Verhandlungen statt.
Den Antrag auf Wechsel in den Kirchenkreis Altholstein haben die beiden Kirchengemeinden Altenholz und Schilksee-Strande gestellt. Sie arbeiten in der Nordkanalregion bereits seit einiger Zeit eng mit den beiden Gemeinden Pries-Friedrichsort und Holtenau zusammen. Beide gehören zu Altholstein. Aus den intensiven gemeinsamen Gesprächen hat sich mittlerweile ergeben, dass die vier Gemeinden zum 1. Januar 2024 fusionieren wollen. Damit dies möglich wird, müssen die vier Gemeinden dem gleichen Kirchenkreis angehören.
Auf der Synodentagung wurde der Verhandlungsgruppe des Kirchenkreises zunächst Dank für die Arbeit ausgesprochen. Diskutiert wurde dann über die beiden Kindertagesstätten und die Frage, ob durch eine Abgabe der Kitas nach Altholstein Gelder gespart werden würden. Schließlich müsse man dem Wunsch nach Konsolidierung der Finanzen Taten folgen lassen, sagte Pastor Homrighausen zur Erläuterung. Dass durch den Wechsel der Kitas nach Altholstein gespart werden könne, verneinte in der Diskussion unter anderem Propst Sönke Funck. Auch Karen Jensen widersprach. Die Leiterin des Zentrums für Kirchliche Dienste und des Kitawerkes, verwies auf die ohnehin geringen Personalstellen in der pädagogischen Leitung des Werkes. Diese könnten nicht weiter reduziert werden, auch wenn zwei Kitas in den Nachbarkirchenkreis wechseln.