Eckernförde/Oersberg bei Kappeln – In der Werkstatt wird gehämmert und geklebt. Es riecht nach Holz. Gerade setzen die Mitarbeiter von Anton Kraack das letzte Dachelement auf den Schäferwagen. Einen solchen Wagen hat er mit seiner Schäferwagenmanufaktur in Oersberg bei Kappeln noch nicht gebaut. Denn dieser Schäferwagen wird die Schäferwagenkirche. Ab dem 12. Juni wird sie im Eckernförder Strand für Einheimische und Touristen offen stehen. Sie bietet ein Dach über dem Kopf, einen geschützten Raum – wenn es regnet oder ein Seelsorgegespräch es nötig macht. Oder Menschen einen Moment Stille suchen. Und hier kann Gottesdienst, kann Taufe gefeiert oder auch geheiratet werden.
Heute ist Tourismuspastorin Brigitte Gottuk in der Werkstatt vor Ort. Letzte Absprachen für den Innenausbau müssen getroffen werden, auch will sie sich den Baufortschritt anschauen. „Ich freue mich riesig auf die Schäferwagenkirche und bin gespannt, wie sie in Wirklichkeit aussehen wird“, sagt sie. Die Hülle ist fertig. Mehr noch nicht. Auch die Fenster sind noch nicht eingesetzt. Anton Kraack platziert eines an der Außenwand, damit die Pastorin einen Eindruck bekommt, wie es wirken wird. Nebenan werden die Bänke für die Schäferwagenkirche zusammengeleimt. Eine steht bereits vor der provisorischen Treppe, die auf die Veranda führt. Brigitte Gottuk steigt die Treppen hoch, schaut einmal in den noch fensterlosen Raum hinein. Richtig vorstellen, wie schön es wird, könne sie es sich noch nicht ganz, sagt sie, nur erahnen. Aber das wird in zwei Wochen anders sein. Und dann wird oben auf dem Dach ein Kreuz deutlich sichtbar zeigen, dass dieser Schäferwagen eine Kirche ist.
Am Mittwoch, 12. Juni, wird die Schäferwagenkirche in der Nähe des Ostsee Info-Centers um 16 Uhr offiziell eingeweiht und als Kirche von Propst Sönke Funck gewidmet. Außerdem werden die Sieger des Malwettbewerbs gekürt, der von der Tourismuskirche Eckernförde ausgelobt wurde. In einigen Eckernförder Kindertagesstätten wurde in den vergangenen Wochen fleißig gemalt und so werden bei der Eröffnung der Schäferwagenkirche viele Bilder zu sehen sein. Sie zeigen das „Schaf von den Meeren“, das als Maskottchen der Schäferwagenkirche auserkoren worden ist. Aus einigen Eckernförder Schulen sind zudem Namensvorschläge eingegangen, denn bei der Einweihung am 12. Juni wird das Schaf seinen endgültigen Namen bekommen.
Natürlich wird bei der Einweihung auch den Unterstützerinnen und Unterstützern der Schäferwagenkirche gedankt. Neben dem Kirchenkreis sind dies unter anderem die Elisabeth-Eifert-Stiftung, die Stiftung Gertrud und die Förde Sparkasse. „Danach geht es richtig los, wir wollen schon diesen Sommer viele Aktionen in und um die Schäferwagenkirche herum starten“, sagt Tourismuspastorin Brigitte Gottuk.