Nach über drei Jahren, in denen die St.-Georg-Kirche wegen Sanierungsarbeiten geschlossen war, wird am 30. März die Wiedereröffnung gefeiert. Mit einem Festgottesdienst um 10.00 Uhr und einem bunten Musikprogramm von 11.30 bis 18.00 Uhr wird den Gemeindemitgliedern und Gästen die „neue“ Kirche präsentiert.
In 2010 wurden die gravierenden baulichen Mängel entdeckt: Fäulnis und Hausschwamm hatten die Balken des aus dem Jahre 1504 stammenden 42 m hohen Turms so stark angegriffen, dass Einsturzgefahr bestand. Selbst die Glocken mussten für 15 Monate schweigen, weil die Schwingungen eine zu große Gefahr für die Stabilität des Turms bedeuteten. Die Ursache: In der Nachkriegszeit ist durch Leckagen Feuchtigkeit eingedrungen, die dann mit späteren Baumaßnahmen eingeschlossen worden ist.
Alleine im Turm wurden in den vergangenen Jahren 12m³ an 10 Jahre altem Eichenholz verbaut, für die Kirche kamen noch einmal 16,5 m³ dazu. Die Gesamtkosten werden bei 1,3 Millionen Euro liegen. Ein Förderverein sammelt seit 2010 Spenden, aber auch das Land, der Kirchenkreis und viele andere Unterstützer haben dazu beigetragen, die Finanzierung zu ermöglichen. Die Sanierungssumme hätte die Kirchengemeinde mit ihren 4500 evangelischen Kirchenmitgliedern nicht tragen können.
„Wir sind froh und glücklich, wenn in unserer Gemeinde der Alltag wieder einkehren kann“ sagt Pastor Ulrich Ranck. „Die letzten Jahre waren nicht leicht, weder für die Gemeinde, noch für den Gemeinderat und die Pastoren.“ Aus mancher Not gelang es, eine Tugend werden zu lassen: Ohne Glocken konnte die Stille bewusster wahrgenommen werden, Weihnachten wurde im Stall gefeiert, Gottesdienste im Gemeindehaus und die Trauerfeiern wurden in der Kreuzkirche des benachbarten Schülp abgehalten.
Ganz so schnell wird es mit der Einkehr der Normalität aber wohl nichts werden in Jevenstedt, denn schon im August stehen die nächsten großen Feierlichkeiten an: Die St.-Georg-Kirche feiert dann den 850sten Geburtstag. 1164 wurde die Kirche erstmals in einer Urkunde erwähnt. Sie liegt an der Gabelung des mittelalterlichen Ochsenweges, der der nördliche Teil des Jakobpilgerweges ist. Auch für dieses Fest laufen bereits die Vorbereitungen.