Rendsburg – Viel geplant, aber nur das nötigste getan: Die Synode des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde hat am Mittwoch (25.11.) in einer kurzen Sitzung den Haushalt für das Jahr 2021 beschlossen. Zudem sind die Mitglieder einer Steuerungsgruppe gewählt worden. Sie soll im Auftrag der Synode die bisherige Struktur der inhaltlichen Arbeit und deren Finanzierung im Kirchenkreis auf allen Ebenen überdenken und gegebenenfalls neu ordnen.
„Die Vermeidung von Kontakten hat eine hohe Priorität“, sagt Präses Maike Tesch, „Dennoch habe ich zu dieser Synode eingeladen, da die beiden Themen uns für die Zukunft handlungsfähig halten.“ Die Sitzung fand in der Thormannhalle in Büdelsdorf statt, sodass die Abstände eingehalten und ein Hygienekonzept gewährleistet werden konnten.
Fast 2 Millionen Euro weniger
Für das Jahr 2021 rechnet der Kirchenkreis mit Einnahmen von 15,4 Millionen Euro, das sind fast 2 Millionen weniger als noch im Vorjahr. Der Rückgang ist auf geringere Kirchensteuern durch die Covid19-Pandemie zurückzuführen. Dieses Geld wird nach einem in der Finanzsatzung festgelegten Verfahren an die Kirchengemeinden, die Dienste und Werke sowie den Kirchenkreis verteilt. Ein Teil der Mindereinnahmen soll durch eine Entnahme aus der Ausgleichsrücklage aufgefangen werden, das hatte die Synode bereits im September beschlossen. „Außerdem werden wir in diesem Jahr den Rücklagen kein Geld zuführen, sodass wir eine höhere Summe als normalerweise verteilen können“, sagte Propst Matthias Krüger bei der Vorstellung des Haushaltes.
Im Gemeinschaftsanteil wird der größere Anteil der Zuweisung verwendet: gut 10,8 Millionen Euro. Mit diesem Geld werden die Pastorinnen und Pastoren des Kirchenkreises bezahlt, aber auch die Kirchenkreisverwaltung und die Kindertagesstättenarbeit finanziert. Die Kirchengemeinden im Kirchenkreis erhalten gut 3,57 Millionen Euro. Für den Kirchenkreis und seine Einrichtungen (Zentrum für Kirchliche Dienste und Diakonisches Werk) stehen im Jahr 2021 geplant etwas mehr als eine Million Euro zur Verfügung.
Kritische Anmerkungen in der Aussprache
Auf diesen letzten Punkt legten mehrere Synodale in der Aussprache zum Haushalt einen kritischen Blick. Diana Marschke, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde gGmbH, sagte in der Aussprache: "Wir prüfen jetzt sehr sorgfältig, welche Arbeitsbereiche wir wie aufrechterhalten können. Von der gesamten Kirchensteuerzuweisung erhalten wir nur 0,6 Prozent für unsere Arbeit. Deshalb blicke ich hoffnungsvoll auf die Ergebnisse des anstehenden Transformationsprozesses." Auch Tourismuspastorin Brigitte Gottuk und der Synodale Lennart Wulf kritisierten, dass die Dienste und Werke deutlich zu wenig Geld zugewiesen bekämen. „Der Haushalt ist satzungsgemäß aufgestellt“, entgegnete Propst Krüger: „Aber uns ist deutlich bewusst, dass mit der geringen Zuweisung die Haushaltsplanung gerade auch im ZeKiD nur mit einer massiven Entnahme aus der Rücklage erfolgen kann. Das wird eine der Aufgaben für den Transformationsprozess sein, darauf zu schauen.“ Der Haushalt wurde bei sechs Nein-Stimmen und drei Enthaltungen von der Synode beschlossen.
Für den Transformationsprozess hat der Kirchenkreis eine Steuerungsgruppe ins Leben gerufen, die noch fehlenden Mitglieder wurden von der Synode gewählt. Die Arbeit der Steuerungsgruppe kann nun beginnen: Sie wird im kommenden Jahr ein Strategiepapier erarbeiten und sich dabei mit Kirchenkreisrat und -synode abstimmen. Dabei werde auch die Finanzsatzung des Kirchenkreises sehr genau geprüft und gegebenenfalls überarbeitet, sagt Propst Matthias Krüger.