Rieseby – Der Grüne Hahn hängt jetzt am Gemeindehaus in Rieseby. Die Plakette zeigt: Die Kirchengemeinde Schwansen schützt die Umwelt und kümmert sich um den Klima- und Artenschutz. Die Arbeit der Gemeinde ist dadurch besonders gewürdigt worden. Bis es so weit war, musste ein langer Weg gegangen werden. „Wir haben schon am 1. Februar 2016 die ersten Daten erhoben“, sagt Johannes Erichsen aus dem Umweltteam der Gemeinde. Schwansen ist nach St. Nicolai Eckernförde die zweite Gemeinde des Kirchenkreises, die mit dem Grünen Hahn zertifiziert ist.
Dafür hat sich das Umweltteam in den vergangenen Jahren intensiv mit den Fragen von Umweltschutz und Energiesparen beschäftigt und an den Treffen mit anderen Gemeinden sowie der Umweltmanagerin des Kirchenkreises, Dr. Julia-Maria Hermann, teilgenommen: "Das die Zertifizierung so schnell zustande gekommen ist, verdankt die Gemeinde nicht zuletzt Peter Lorey, der den Prozess angestoßen und lange begleitet hat". In all der Zeit hat die Gemeinde nicht nur einen großen Fundus an Verbrauchsdaten der Gebäude, sondern auch viel Wissen gesammelt.
Und auf Basis dieses Wissens hat die Gemeinde gehandelt. Wildblumenstreifen und -beete sind eingerichtet worden, es gibt einen Lebensgarten neben dem Friedhof in Sieseby – dort werden Obstbäume für besondere Anlässe gepflanzt wie die 750-Jahr-Feier, Konfirmationen oder Goldene Hochzeiten. Weitere junge Obstbäume stehen seit 2019 im Pastoratsgarten Karby. Vergangenes Jahr veröffentlichte die Gemeinde dann auch ihren ersten Umweltbericht. Er enthält unter anderem eine Übersicht über die Energieverbrauche der Vorjahre und beschreibt erste Konsequenzen der Auswertung der Daten. „Es hat sich gezeigt, wo besonderer Renovierungsbedarf und Einsparpotential besteht“, sagt Johannes Erichsen.
So wird in der Karbyer Kirche eine neue Lüftungsanlage installiert und in der Kirche in Rieseby wird das Heizungssystem effizienter. Ob eine Trennung zwischen Kirchenschiff und Altarraum in der Karbyer Kirche zur Schaffung einer Winterkirche weitere Einsparungen erbringt, wird noch geprüft. „Die großen Arbeiten an unseren Kirchen sind nur ein Teil eines Gebäudekonzeptes, an dem wir in unserer Kirchengemeinde arbeiten. Wir tun es aus finanziellen Gründen, aber auch weil wir auf die Ressourcen achten“, sagt Kirsten Erichsen, Vorsitzende des Kirchengemeinderats.
Weitere wichtige Aspekte aus Sicht der Kirchengemeinde: Das Thema Umweltschutz und die Bewahrung der Schöpfung ist fester Bestandteil in der Begegnung mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden. Selbstverständlich bezieht die Gemeinde Ökostrom für alle Kirchengebäude und Gemeindehäuser. Auch im Fusionsprozess der Gemeinde war das Thema immer präsent, er ist auch der Grund, weswegen sich die Zertifizierung etwas länger hingezogen hat. „Wir sind froh, dass wir den Prozess vorerst abgeschlossen haben, wissen aber natürlich auch, dass wir dranbleiben müssen“, sagt Johannes Erichsen.
Ein sichtbares Zeichen für das Umweltbewusstsein der Gemeinde wird in Zukunft fehlen: Das E-Auto von Martin Krumbeck. Als erster Pastor im Kirchenkreis erledigt er seine Dienstfahrten seit 2017 mit einem privaten E-Auto. Das erregte die Aufmerksamkeit des ADAC, der Krumbeck zum E-Pastor machte. In Kürze geht Krumbeck in den Ruhestand und nimmt seinen Privatwagen natürlich mit.