Rendsburg – Rendsburg – Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich seit gut einem Jahr mit dem Thema Prävention gegen sexuelle Gewalt im Kirchenkreis. Sie soll die Umsetzung des Präventionsgesetzes der Nordkirche begleiten, so Propst Sönke Funck auf der Kirchenkreissynode. Das Gesetz ist seit gut einem Jahr in Kraft. Die Arbeitsgruppe, der Propst Funck vorsteht, besteht aus Mitarbeitenden mehrerer Arbeitsbereiche des Kirchenkreises sowie den Kirchengemeinden. Unterstützt wird sie von Fachreferentinnen der Nordkirche.
„Wir müssen uns mit den Bedingungen beschäftigen, die sexualisierte Gewalt begünstigen können”, sagte Funck. Die Kirche müsse dafür sorgen, dass in ihren Häusern und auf ihren Veranstaltungen die Menschen nicht von sexualisierter Gewalt bedroht werden. “Ansonsten verlieren wir einen Grund, uns Kirche zu nennen”, sagte Funck und machte sich damit eine Aussage der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs zu eigen. “Wir müssen uns klar machen, dass sich in Teilen der Kirche Strukturen entwickelt haben, die an einigen Stellen Übergriffe möglich und Aufklärung verhindert haben.”
Funck informierte über den aktuellen Stand: Das Zentrum für Kirchliche Dienste des Kirchenkreises analysierte, wo es Risiken für Grenzverletzungen und sexuelle Übergriffe geben könnte und welche Maßnahmen Abhilfe schaffen würden. Dabei komme es vor allem darauf an, so Funck, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und es immer wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Ziel der Arbeitsgruppe sei es, einen Verhaltenskodex, ein Schutzkonzept und einen Handlungsplan zu erarbeiten. In der Kirchengemeinde Altenholz läuft parallel ein Modell-Prozess, wie Prävention im gemeindlichen Rahmen geleistet werden kann. “Wir sind mitten in der Arbeit, ich kann hier noch kein fertiges Ergebnis präsentieren”, so Funck.
Laut dem Präventionsgesetz soll es künftig auch eine Präventionsbeauftragte oder einen Präventionsbeauftragten sowie eine Meldestelle geben, und es müssen sich alle Kirchengemeinden mit dem Thema beschäftigen.
Neben der Prävention, dem Haushalt 2020 sowie der Nachwuchsförderung befassten sich die Synodalen auch mit Berichten aus der Landessynode. Zudem stellten zwei Vertreter von „Brot für die Welt“ die 61. Aktion vor, die am Ersten Advent mit einem großen Gottesdienst in der Rendsburger Christkirche beginnt.