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Neue Präventionsbeauftragte im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde

  • Die neue Präventionsbeauftragte Denise Kahnt und Propst Sönke Funck.

Rendsburg-Eckernförde – Der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde hat seit dem 1. Februar eine hauptamtliche Präventionsbeauftragte. Die Volljuristin Denise Kahnt (30) ist seitdem für die Prävention gegen sexualisierte Gewalt zuständig. Der Kirchenkreis erfüllt mit der Besetzung dieser Stelle den Auftrag des Präventionsgesetzes der Nordkirche. „Wir tun dies gerne und mit voller Überzeugung, dass die Präventionsarbeit für uns als Kirche von besonderer Bedeutung ist“, sagt Propst Sönke Funck.

Der Kirchenkreis folgt dem Grundsatz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): „Allen Anschuldigungen und Verdachtsmomenten im Kontext von Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung im kirchlichen Bereich ist unverzüglich nachzugehen. Die Verhinderung sexualisierter Übergriffe und der Schutz der Opfer hat dabei oberste Priorität.“

Denise Kahnt freut sich auf ihre neue Aufgabe. Nachdem sie zuletzt als Rechtsanwältin in einer Kanzlei mit dem Schwerpunkt Familienrecht tätig war, hofft sie in ihrer neuen Tätigkeit, präventiv etwas zu bewirken. „Als Rechtsanwältin bin ich meist erst da, wenn es dafür zu spät ist“, sagt sie. Anstatt sich vor Gericht zu streiten, möchte sie im Kirchenkreis nachhaltige Strukturen aufbauen.

Die Prävention gegen sexualisierte Gewalt ist ein hochsensibles Themenfeld. Durch diese Arbeit werden kirchliche Träger im Zuständigkeitsbereich des Kirchenkreises dabei unterstützt, ihre individuellen Strukturen, Arbeitsfelder, Arbeitsabläufe und Angebote zu prüfen. Auf Basis von Risikoanalysen werden Schutzkonzepte zur Prävention von sexualisierter Gewalt entwickelt und umgesetzt. Die Präventionsbeauftragte soll die in der Nordkirche geltenden fachlichen und gesetzlichen Standards in diesem Themenfeld etablieren.

„Kirchliche Arbeit lebt vom vertrauensvollen Miteinander. Deshalb ist uns der Schutz aller Menschen, die der Kirche anvertraut sind, sich dort engagieren und Angebote wahrnehmen, ein zentrales Anliegen“, sagt Propst Funck. In den vergangenen gut zwei Jahren hat eine Arbeitsgruppe unter seiner Leitung ein Schutzkonzept für den Kirchenkreis erstellt, das auf der nächsten Synode im Mai beschlossen werden soll. Die Präventionsbeauftragte wird dieses Schutzkonzept nun umsetzen. Außerdem ist sie Ansprechpartnerin für die Kirchengemeinden, die mit ihrer Unterstützung jeweils Risikoanalysen durchführen und auf deren Basis Schutzkonzepte erstellen müssen.

Denise Kahnt freut sich schon darauf, wenn sie endlich in den direkten Kontakt mit den Gemeinden treten und vor Ort beraten kann. „Mir sind die Strukturen in den Gemeinden nicht fremd“, sagt sie. In Berlin, wo sie aufgewachsen ist und studiert hat, war sie selbst in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv. Außerdem hat sie in Sportvereinen mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet – auch präventiv.

Basis der Präventionsarbeit im Kirchenkreis sind Fortbildungen, Gespräche und die Klärungen von Handlungsrahmen. Damit ist ein größtmöglicher Schutz in den Einrichtungen des Kirchenkreises und den ehren- und hauptamtlichen Arbeitsfeldern der Kirchengemeinden für alle Beteiligten zu erreichen.

Stichwort „Sexualisierte Gewalt“

„Sexualisierte Gewalt“ wird oft auch als „Sexueller Missbrauch“ oder „Sexuelle Gewalt“ bezeichnet. Eingeschlossen sind strafrechtlich relevante Formen von Gewalt, aber auch Übergriffe und Grenzverletzungen, die unterhalb der Schwelle von wahrnehmbarer Gewaltanwendung oder strafrechtlicher Bedeutung stattfinden. Grenzen verletzt, wer gegen den ausdrücklichen, spürbaren oder vermuteten Willen eines Menschen handelt. 

Kirche im Norden