Gettorf - Die Zeiger sind schnell abmontiert. Das Ziffernblatt der Kirche St. Jürgen in Gettorf hingegen braucht etwas länger, bis es am Seil hängt und von Jürgen Schwarck langsam nach unten gelassen wird. Schwarck ist Mitarbeiter der Hamburger Firma Iversen Dimier, die sich unter anderem auf Kirchturmuhren spezialisiert hat. Die Kirchengemeinde hat sie beauftragt, die beiden Uhren zu demontieren, aufzuarbeiten und neu am Turm zu befestigen.
Der Grund für die Bauarbeiten: Die Uhr ging oftmals falsch, der mechanische Antrieb ist in die Jahre gekommen. Nun werden zwei elektrische Antriebe gebaut, die in Verbindung mit der ohnehin schon elektrischen Uhr für die richtige Uhrzeit am Gettorfer Kirchturm sorgen sollen. „Das öffentliche Interesse, dass die Uhr funktioniert, ist da“, sagt Pastor Björn Ströh. Auch wenn heute fast jeder ein Handy mit Uhrzeit dabeihabe: Wenn die Kirchturmuhr falsch geht, dann sei der Biorhythmus im Dorf gestört, so Ströh.
Ziffernblatt und Zeiger wurden in 25 Meter Höhe per Hubwagen abmontiert – jeweils auf der Nord- und der Südseite der Kirche. Die Ziffernblätter und die Zeiger werden nun von einer Spezialfirma in München aufgearbeitet und dann in zwei bis drei Monaten gemeinsam mit dem elektrischen Antrieb neu montiert. Die Gemeinde Gettorf unterstützt die Arbeiten mit einem Zuschuss in Höhe von 3500 Euro, den Rest der 13.500 Euro teuren Arbeiten wird durch den Kirchbauverein Gettorf getragen. Der Kirchturm der St. Jürgen Kirche ist bereits im 15. Jahrhundert gebaut worden und bereits 1489 wurde die erste Turmuhr fertig gestellt.