Rendsburg/Eckernförde – Die erste digitale Synode des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde findet am Sonnabend, 29. Mai, ab 9.30 Uhr statt. Aufgrund der anhaltenden Coronapandemie hat sich der Kirchenkreis für dieses Format entschieden. Per Video wird Synodenpräses Dr. Maike Tesch die 77 Synodalen durch die Tagung führen. Dafür wird die Geschäftsordnung geändert, damit nun auch Tagungen kirchlicher Gremien (z.B. Synode) als Videokonferenz stattfinden können. Es ist dann auch möglich, die Tagungsunterlagen in digitaler Form zur Verfügung zu stellen, was dem Umweltschutz zugutekommt. Auf der Tagesordnung stehen außerdem das Schutzkonzept Prävention und Intervention in Fällen sexualisierter Gewalt. „Als Kirchenkreis sind wir verpflichtet ein Schutzkonzept zu erstellen“, sagt Propst Sönke Funck. „Wir haben dies mit voller Überzeugung getan und in einer Facharbeitsgruppe des Kirchenkreises mehr als zwei Jahre lang daran intensiv gearbeitet.“ Am Sonnabend wird das Schutzkonzept der Synode vorgelegt, damit es dann vom Kirchenkreis und seinen Diensten und Werken mit Unterstützung der Präventionsbeauftragten Denise Kahnt umgesetzt werden kann. Im Rahmen der Synode wird es auch um die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Kirchensteuereinahmen gehen, denn der Kirchenkreis erwartet Mindereinnahmen. Um den 33 Kirchengemeinden jedoch Planungssicherheit zu geben, steht der Ausgleich dieser Lücke für das Haushaltsjahr 2021 auf der Tagesordnung. Die Beschlussvorlage sieht eine Zusicherung der Zuweisungen auf Basis des Haushaltsplanes 2020 für das Haushaltsjahr 2021 in Höhe von 100 Prozent vor. Finanziert werden soll dies durch die Ausgleichsrücklage des Kirchenkreises.
Die Synode ist öffentlich.Wer sie mitverfolgen möchte, kann sich per E-Mail (presse[at]kkre.de) anmelden und erhält dann den Link zur Veranstaltung.
Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung ist der Transformationsprozess „Prüfet aber alles …“, über den Propst Matthias Krüger informieren wird. Er ist Vorsitzender der Steuerungsgruppe, die im Dezember 2020 ihre Arbeit aufgenommen hat. Der Prozess beschäftigt sich im Kern mit der Frage: Wie wird kirchliche Arbeit im Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde bei sinkenden Kirchensteuermitteln in Zukunft gestaltet?
Grund für den Prozess
„Der Kirchenkreis antwortet mit diesem Entwicklungsprozess auf Veränderungen gesellschaftlicher und kirchlicher Rahmenbedingungen“, berichtet Propst Matthias Krüger. Die Zahl der Kirchenmitglieder sinkt, was unter anderem am demographischen Wandel liegt. Es gibt aber auch weniger Taufen sowie mehr Austritte als Eintritte. „Die Verbundenheit zur Kirche hat sich verändert. Sie wird vielerorts nicht mehr als selbstverständlich angesehen“, weiß der Propst. Das alles führe zu kontinuierlich sinkenden Kirchensteuermitteln. Jetzt Antworten auf diese dringenden Zukunftsfragen finden: Das möchte der Kirchenkreis, um proaktiv handeln und gestalten zu können. „Basis unser aller Arbeit ist die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat“, sagt Krüger. „Aber wie sehen die Bedingungen aktuell und in der Zukunft dafür aus? Daran arbeiten wir.“
Was sind die Ziele des Transformationsprozesses?
Um flexibel auf Neuerungen und Wandel einzugehen, möchte der Kirchenkreis durch den Transformationsprozess seine Handlungsvielfalt erweitern. Ziel ist es, dass 2023 der Haushalt des Kirchenkreises und die der Kirchengemeinde strukturell ausgeglichen sein sollen. Die Finanzplanung auf Grundlage der aktuellen Finanzsatzung des Kirchenkreises geht für 2023 von einer geschätzten Lücke von etwa 3,4 Mio. Euro voraus. Nun werden alle Arbeitsbereiche in Hinblick auf Inhalt und Finanzierung überdacht und gegebenenfalls neu geordnet. Die Steuerungsgruppe entwickelt dann ein Strategiepapier, welches der Synode vorgelegt wird.
Wer gehört zur Steuerungsgruppe?
Zu der Gruppe gehören Antje Brozio für die Mitarbeitervertretung, Insea Eggert als Mitglied des Kirchenkreisrates, Pastorin Eva-Katharina Ente für den Finanzausschuss, Pastorin Kerstin Hansen-Neupert für die Gruppe der Pastorinnen und Pastoren, Pascal Huber als Jugendsynodaler, Karen Jensen für das Zentrum für Kirchliche Dienste, Dr. Tjark Siefke Kunstreich als Ehrenamtlicher, Diana Marschke für das Diakonische Werk, Dr. Maike Tesch, Synodenpräses, sowie die beiden Pröpste Matthias Krüger und Sönke Funck.
Schwerpunkte der gemeinsamen Arbeit
Um eine breite Beteilung zu schaffen, hatte die Steuerungsgruppe Teilgruppen (Jugend, Pastor:innen, Dienste und Werke, Ehrenamt, Mitarbeitervertretung, Pröpste, Finanzausschuss) damit beauftragt, erste Positionen zu formulieren. Daraus haben sich Schwerpunkte für die gemeinsame kirchliche Arbeit im Kirchenkreis ergeben.
- Pastorale Versorgung/Gottesdienste/innovative Formate für Gottesdienste/digitale Kirche
- Kirchenmusik
- Arbeit mit Kindern, Jugendlichen sowie Konfirmand:innen
- Evangelische Kita-Arbeit
- die Gemeinden/Regionen unterstützende theologische Bildungsarbeit
- Diakonische Arbeit
An diesen Themen arbeitet die Steuerungsgruppe nun weiter. Parallel werden Haupt- und Ehrenamtliche im Kirchenkreis regelmäßig über den Fortgang des Prozesses informiert. „Wir sind auf dem Weg“, sagt Krüger. Als Zeitpunkt für die Veröffentlichung ist bisher der kommende Winter vorgesehen. „Klar ist: Wir werden gemeinsam neue Wege gehen, andere Strukturen finden, uns auf Arbeitsbereiche konzentrieren, näher rücken“, sagt Krüger.