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Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Holzherz mit der Aufschrift Liebe. Sonst nichts. an einem Tannenzweig, daneben die Jahreslosung Alles was ihr tut geschehe in Liebe

Die Tiere sorgen für den Frieden

  • Die Tiere überlegen: Wie können wir für den Frieden sorgen?
  • Nichts hören, nichts sehen, nicht sprechen: Die Affen karikieren die Menschen.
  • Gewalt und Krieg herrscht bei den Menschen.
  • Die Staatsmänner diskutieren. Es bleibt beim Bla Bla Bla.
  • Die Tiere berufen eine Konferenz ein.
  • Die Tiere vom Nordpol reisen per Eisscholle an.
  • Am Ende können die Tiere den Menschen den Frieden diktieren. Sie haben sie von den Kindern getrennt, das hat sie zur Einsicht gebracht.

Eckernförde – Die Menschen schaffen es einfach nicht. Immer wieder konferieren die Staatsmänner, aber die Logik des Krieges obsiegt. Das ist der eine Teil der Handlung, die der inklusive Theaterworkshop der Tourismuskirche auf die Bühne der Stadthalle Eckernförde gebracht hat. Eine Woche haben insgesamt 17 Teilnehmende das Stück „Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner einstudiert. Darin übernehmen schließlich die Tiere die Initiative. Ihnen gelingt es am Ende, die Menschen vom Frieden zu überzeugen.

Die Darstellerinnen und Darsteller sind zwischen 10 und 70 Jahren alt, einige haben Handicaps, andere nicht. Auf der Bühne spielt das keine Rolle. Alle spielen ihre Rollen überzeugend: die Affen, die wild über die Bühne tanzen, oder die Soldaten, die auf Befehl töten und am Ende einer Szene selbst tot am Boden liegen. Die Staatsmänner in ihren Anzügen wirken unnahbar und gleichzeitig bürokratisch. Mit ihnen kann das nichts werden. Die Tiere dagegen, angeführt vom Löwen, wirken bunt und nahbar. Sie beziehen das Publikum mit ein, wenn es darum geht, die Konferenz der Tiere („in vier Wochen, im Hochhaus“) auszurufen.

Der Wechsel zwischen den Rollen ist dabei fließend. Wer eben noch als Staatsmann verkleidet auf der Bühne über Formalitäten stritt, ist teilweise in der nächsten Szene bereits als Tier dabei, nach Lösungen aus dem Dilemma zu suchen. Dabei gelingt es, den richtigen Mix aus Nachdenklichkeit und Heiterkeit zu finden. „Ach wenn ich doch nicht so blond wäre“, sagte da immer der König der Tiere, der Löwe, der selbst ein wenig eitel ist. Tourismuspastorin Brigitte Gottuk sorgt in ihrer markanten Verkleidung („Ich bin kein Schaf, ich bin ein Kamel“) ebenfalls für viele Lacher. So werden dann die dunklen Szenen der Soldaten, untermalt von aggressiver Musik, gerade für die anwesenden Kinder leichter erträglich.

Bis sich die Menschen am Ende auf den Frieden einlassen, dauert es ein ganzes Stück. Die 366. Konferenz wird ausgerufen. Es wird diskutiert über Sitzordnungen oder die Form des Tisches – nicht über den Frieden. Immer wieder laufen die Staatsmänner kreuz und quer über die Bühne, untermalt vom Lied „Die Konsequenz der Konferenz (Bla, Bla, Bla)“, das schon 1969 im Film zu Kästners Buch erklang. Mehr als „Bla, Bla, Bla“ kommt einfach nicht heraus. Also gehen die Mäuse dazwischen und fressen die gesammelten Akten. Kurze Verwirrung, aber es nützt nicht. Es gibt genügend Kopien. Die Soldaten wiederum werden von Motten heimgesucht, die ihnen die Uniformen zerfressen. Aber es gibt neue und Aussagen wie diese: „Im Ernstfall ist der Frieden nur über den Krieg zu sichern.“

Die Tiere sehen nur eine Lösung: Sie wollen den Frieden für die Kinder der Menschen. Nun trennen sie die Kinder von den Menschen. Bei den Tieren haben es die Kinder gut und nun setzt bei den Menschen ein Umdenken ein. „Wo sind unsere Kinder?“ erschallt es von der Bühne und nach und nach auch aus dem Publikum, das erneut mitgeht. So diktieren am Ende die Tiere den Staatsmännern den Frieden und am Ende wird fröhlich auf der Bühne getanzt. Am Ende? Nicht ganz. Aus dem Tanz gehen die Darstellerinnen und Darsteller einzeln an den Rand der Bühne und formulieren eigene Wünsche: Wünsche nach Waffenstillstand, keine Angst, gerechte Verteilung der Ressourcen, mehr Kultur, Dialog und Kompromissbereitschaft, Gerechtigkeit, Vielfalt und Freiheit wurden formuliert. Schließlich gibt es anders als im Stück es in der Welt keinen Frieden. Es folgt Applaus.

Zum Abschluss bedankt sich Brigitte Gottuk bei den Beteiligten, den Helferinnen und Helfern sowie natürlich bei den Sponsoren. Unterstützt wurde der Theaterworkshop in diesem Jahr von der Aktion Mensch, dem Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche, der VELKD, der Wittenseer Quelle, der Gemeinde Windeby, der Harald Striewski Stiftung und der Kulturstiftung Kreis Rendsburg-Eckernförde. Der nächste Workshop ist bereits in Planung. Auch im kommenden Jahr soll wieder ein Stück geprobt und auf die Bühne gebracht werden.

Kirche im Norden