Schülp – Bei bestem Wetter hatte die Kirchengemeinde Jevenstedt am Sonntag (3.9.) allen Grund zu feiern: Die Kreuzkirche wurde 1967 eingeweiht und hatte somit ihren 50. Geburtstag. Zu diesem Anlass haben sich die Pastoren Jan Kempermann und Ulrich Ranck gemeinsam mit ihrer Gemeinde einiges einfallen lassen.
Zu Beginn stand ein Festgottesdienst mit Propst Matthias Krüger, musikalisch begleitet von „Kreuz & quer“. In seiner Predigt erinnerte Krüger an das Jahr 1967, in dem das Farbfernsehen kam, der Summer of Love gefeiert wurde, aber auch Benno Ohnesorg erschossen: „Und hier in Schülp wurde die Kirche geweiht: Zur Ehre Gottes und zu Nutz und Frommen der Menschen“. Der Name der Kirche – Kreuzkirche – sei Programm, so Krüger: „Im Kreuz verbinden sich Himmel und Erde, in der Horizontalen verbindet es die Menschen untereinander, in der Vertikalen Gott selbst mit den Menschen“. Mit Blick auf das abendlich anstehende Fernsehduell zwischen Angela Merkel und Martin Schulz erinnerte Krüger daran, dass alle Welt immer auf Platz eins wolle, nur Gott habe den Weg in die andere Richtung gewählt: „Der Gott, den wir predigen, liebe Gemeinde, er ist unten angekommen. Wir beten den Heruntergekommenen an“. Im Jahr des Reformationsjubiläums durfte aber auch der Verweis auf Martin Luther nicht fehlen, der bei der Einweihung der Torgauer Schloßkirche die sogenannte Torgauer Formel ins Leben rief. Gottesdienst als Wort und Antwort, als Form der Kommunikation. Dafür, so Krüger, stehe diese Kreuzkirche seit 50 Jahren.
Im Anschluss an den Gottesdienst eröffnete Pastor Kempermann eine Ausstellung der Künstlerin Dagmar Schulze-Ross, die die Kirchenfenster in Schülp gestaltet hat. Ein Dokumentarfilm über die Künstlerin kam zudem in einer Kurz- und einer Langfassung zur Aufführung. Ab halb zwölf war außerdem allerhand Trubel auf dem Außengelände: Ein Grill- und Salatbuffet sorgte für das leibliche Wohl, später ergänzt durch Kaffee und Kuchen, für Kinder gab es vielfältige Spielmöglichkeiten und musikalisch wurde auch einiges geboten. Die Kirchengemeinde konnte so ihre Kirche im Dorf und für das Dorf gebührend im strahlenden Sonnenschein feiern.
