Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Dietlind Jochims, hat mit ihren Kolleginnen und Kollegen zum zweiten Mal einen besonderen Adventskalender zusammengestellt. Unter www.familien-adventskalender.de öffnet sich vom 1. bis 24. Dezember täglich mit einem Türchen die Geschichte einer geflüchteten Familie. Erzählt wird, wie wichtig und wie schwierig es für sie oft war, als Familie zusammen zu leben.
Jochims: „Wir erwarten im Advent die Geburt des Sohnes, wir stehen Weihnachten andächtig vor dem Bild der Heiligen Familie. Die Geschichten im Adventskalender sind eine heilsame Störung eines allzu harmonischen Bildes. Was wäre, wenn an der Krippe Maria fehlte? Gibt es Weihnachten ohne Jesus? Könnte Josef beweisen, dass er dazugehört zur Familie? Und hatten die Eltern an der Krippe eigentlich eine Heiratsurkunde?“
Yonas und Lemlem, Wahid, Palis und ihre Mutter, Salah, Hakim und seine Söhne – die Menschen aus den Adventskalendergeschichten leben hier in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit uns, sind unsere Nachbarinnen und Nachbarn. Sie erzählen vom Leben in den Heimatländern, der Flucht, von Familientrennungen und der Sehnsucht nach Zusammenleben. Es sind eindrückliche Zeugnisse von Hoffnung, quälendem Warten, bürokratischen Verzögerungen, furchtbaren Verlusten. Manche der Geschichten haben ein Happy End, bei anderen wird es keines mehr geben können.
„Die Familie steht unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung. Das sagt unser Grundgesetz. Die Politik der Bundesrepublik schränkt diesen Schutz für Geflüchtete und ihre Familien dramatisch ein. Das widerspricht nicht nur dem Sinn des Grundgesetzes, es widerspricht auch unserer christlich-humanitären Grundüberzeugung. Wir sollten den Advent als Zeit der Besinnung und Umkehr nutzen und müssen als Kirche deutlich Stellung beziehen: Familien gehören zusammen!“, so die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche.
Unter www.familien-adventskalender.de können die Geschichten ab dem 1.12. gelesen werden. Auch Links zu weiteren Informationen und Petitionen, die sich für den Schutz und die Rechte von geflüchteten Familien einsetzen, sind dort hinterlegt.