Was können die Menschen im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde für den Schutz des Klimas tun? Wie können sie CO2 einsparen? Um diese Kernfrage ging es beim ersten Studientag Klima des Kirchenkreises.
Rund 40 Teilnehmer diskutierten im Haus der Kirche in Rendsburg über die Themen Landverpachtung, Gebäudenutzung, Ernährung und Gremienstruktur. Die erarbeiteten Ideen fließen jetzt in die Vorbereitung der geplanten Klimasynode der Nordkirche ein. Ziel der Klimakampagne der Nordkirche ist es, bis 2015 den CO2-Ausstoß in der Nordkirche um 25 Prozent zu senken. Bis 2050 sollen die CO2-Emissionen auf Null gebracht werden.
Wie kann das erreicht werden? Martin Beer, Diplom-Wissenschaftsingenieur an der Universität Flensburg, stellte das Klimakonzept der Nordkirche vor. Durch Gebäudedämmung, verändertes Nutzerverhalten und neue Heizungssysteme könnte schon vieles eingespart werden, erklärte er. Die Kirche müsse schauen, ob sie ihre Gebäude richtig nutzt. Dazu gehöre auch die Überlegung, das ein oder andere Haus aufzugeben, meinte er. Vielleicht könnten auch Partner gefunden werden, um zum Beispiel Gemeindehäuser effizienter zu nutzen. In seinem Vortrag ging er auch auf Themen wie Sitzungshäufigkeit, Telearbeit, Bildung von Fahrgemeinschaften und Verbrauchsreduzierung wie zum Beispiel der Ausdruck von Daten auf Papier ein. „Muss immer alles ausgedruckt werden?“ fragte er die Teilnehmer. Das Klimakonzept sieht außerdem die Einrichtung einer Stelle für einen Energiecontroller in jedem Kirchenkreis vor. Auch darüber informierte er.
Im Anschluss diskutierten die Interessierten über Ernährung, Gebäudenutzung, Landverpachtung und Gremienstruktur im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde. Die Arbeitsgruppe Gebäude sprach sich unter anderem für Sitzheizungen in Kirchen aus. Diese Gruppe unter der Leitung von Architekt Pieter Martijn Dubbeldam, Kirchenkreis Nordfriesland, empfahl außerdem ein Facility-Management einzuführen. So könnten die Gebäude auf Auslastung und Energiebilanz hin untersucht werden. In Sachen Gremienstruktur wünschten sich die Teilnehmer der Gruppe eine Förderung von Mitfahrgemeinschaften. Auch über mögliche Sitzungen per Videokonferenz beziehungsweise eine effizientere Sitzungsstruktur wurde unter der Leitung von Pastor Jan Christensen, Beauftrag¬ter der Nordkirche für Umweltfragen, gesprochen. Ökotrophologin und Hauswirtschaftsleiterin Petra Steinert vom Haus am Schüberg und Petra Winter, Haus¬wirtschaftsleiterin der Kita Schacht-Audorf, sprachen in ihrer Gruppe über Ernährung und Klima. Deutlich wurde, dass durch den Kauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln das Klima bereits geschützt werden könne. Außerdem wirke sich der Verzehr von weniger Fleisch positiv auf das Klima aus. Für Kita-Mitarbeiter wünscht sich die Gruppe in Zukunft einen Austausch über das Thema Ernährung, da in vielen Kitas gekocht werde. So könnte das Bewusstsein für den Klimaschutz gestärkt werden. Die Arbeitsgemeinschaft Landverpachtung unter der Leitung von Oberkirchen¬rat Bernd Steinhäuser vom Landeskirchenamt und Ulrich Ketelhodt vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt wies darauf hin, wie wichtig eine jährliche Begehung der kirchlichen Böden sei. Außerdem wurde der Knickschutz als unverzichtbar angesehen.
Vorbereitet wurde der Klimatag von einem Team des Kirchenkreises in Kooperation mit Nordkirchen-Umweltpastor Jan Christensen und Pastor Ulrich Kaufmann, Leiter der Arbeitsstelle für die Klimasynode der Nordkirche.