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Was tun nach Trennung oder Scheidung?

  • Laden zum Thema Wechselmodell ein: Monika Wegener und Karsten Fabel.

Als Anwalt für Familienrecht hat Karsten Fabel seit vielen Jahren beruflich mit Trennungen und Scheidungen zu tun. In seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde begegnet er ebenfalls dem Thema. Denn Menschen, die von Trennung und Scheidung betroffen sind, wenden sich immer häufiger an die Beratungsstelle für Erziehungs-, Familien und Lebensfragen der Diakonie, um sich psychologische Unterstützung zu holen. Um psychologische Forschung und aktuelle Rechtsprechung zu diesem Thema zusammenzubringen, laden Fabel und Diakonie-Fachbereichsleiterin Monika Wegener am Donnerstag, 15. August, zu einer Informationsveranstaltung ein. Thema: Wechselmodell und Kindeswohlgefährdung. Die Veranstaltung findet von 16 bis circa 20.30 Uhr im KiTa-Forum, Lise-Meitner-Straße 6-8, in Rendsburg statt.

„Das Thema treibt mich seit Jahren um“, sagt Fabel. Die Gesellschaft entwickle sich immer schneller, aber die Rechtsprechung käme nicht nach. Galt bis 1998 noch das alleinige Sorgerecht eines Elternteils, gibt es mittlerweile ein gemeinsames Sorgerecht bei einer Scheidung. „Streitpunkt ist dabei nun aber häufig das Aufenthaltsbestimmungsrecht“, erklärt Fabel, welches einem Elternteil, häufig der Mutter, zugesprochen werde. Er favorisiert für die Zukunft ein anders Modell: das Wechselmodell. Es ermöglicht nach einer Trennung beiden Elternteilen gleichwertig, die Verantwortung fürs Kind zu tragen. Außerdem können dadurch Vater und Mutter arbeiten gehen. „Die Kinder haben zwei Orte, wo sie Zuhause sind“, erklärt Fabel. Je nachdem, auf was für Betreuungszeiten sich die Eltern verständigt haben, lebt das Kind im Wechsel bei der Mutter und beim Vater. In den Niederlanden, Australien, Schweden und Norwegen wird das Wechselmodell bereits gelebt.

„Wenn die Konflikte nach einer Trennung auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden, ist das das schlimmste, was Eltern machen können“, sagt Monika Wegener. Denn das seelische, geistige und körperliche Wohl des Kindes habe oberste Priorität. Deshalb möchten Fabel und Wegener mit ihrer Veranstaltung für eine neue Form der Elternschaft nach einer Trennung werben. „Wir möchten Köpfe öffnen“, sagt Fabel.

Als Referentin wird Hildegund Sünderhauf, Professorin an der Evangelischen Hochschule Nürnberg, das Wechselmodell vorstellen. Im Anschluss gibt es Zeit für Diskussion und Austausch. Interessierte, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten, können sich bei der Diakonie bis zum 12. August anmelden (Telefon 04331/696350, P.Schwabe@diakonie-rd-eck.de). Die Kosten betragen zehn Euro inklusive Imbiss und Getränken.

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