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Volksdroge Alkohol bleibt Hauptproblem

Eckernförde/Rendsburg – Alkohol ist eine Volksdroge, die sich durch alle gesellschaftlichen Schichten zieht. Sie ist überall zu bekommen.

3,4 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind alkoholabhängig. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Abhängigkeit ist in Deutschland und Europa eine sozialrechtlich anerkannte Krankheit seit den 70er Jahren. Viele Süchtige melden sich erst bei einer Suchtberatungsstelle, wenn sie soziale oder gesundheitliche Probleme bekommen.

 

„Das Hauptproblem der Ratsuchenden war wie in den Vorjahren der schädliche Alkoholkonsum“, heißt es in dem Jahresbericht Sucht 2014, den das Diakonische Werk des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde in Auftrag gegeben hatte. Auf Platz 2 rangiert die Beratung bei Heroinmissbrauch und auf Rang 3 der Cannabismissbrauch.

„Durch die Projektarbeit in Kooperation mit den Migrationssozialdiensten und dem Deutsch-Russischen Kulturverein in den letzten zwei Jahren, konnten wir das Vertrauen von Suchtbetroffenen Menschen mit Migrationshintergrund gewinnen“, sagt Hans-Jürgen Lauer, vom Diakonischen Werk Rendsburg-Eckernförde. In 2014 wurden bereits 58 Personen mit Migrationshintergrund durch die Diakonie auf den Weg zur Rehabilitation gebracht. Das sind doppelt so viele wie in 2013. „Es ist nicht einfach das Vertrauen dieser Menschen zu gewinnen, oft sehen diese in einer Beratungsstelle etwas Bedrohliches oder besitzen ein Grundmisstrauen“, so Lauer.

 

Aufgrund der in Rendsburg ansässigen Vergabestelle von Substitutionsmittel wie Methadon, lag die Beratung illegaler Drogenkonsumenten mit 214 Fällen auf gleichhohem Niveau wie in 2013. Im Jahr 2014 gab es 729 dokumentierte Beratungsfälle in den Fachstellen Sucht in Eckernförde und Rendsburg. Davon sind alleine 271 Menschen wegen Alkoholmissbrauch beraten worden. 86 Prozent kamen zum ersten Mal in die Suchtberatungsstelle.

 

„Unser Ziel ist es allgemein eine Veränderungsbereitschaft bei dem Suchtgefährdeten zu bewirken. Ist diese vorhanden, erfolgen Informationen über die Behandlungswege in Deutschland. Dabei ist eine stationäre Rehabilitation von sechs Wochen möglich oder eine zwölfmonatige Rehabilitation im Diakonischen Werk selber“, so Lauer.

 

Die Fachstellen Sucht der Diakonie setzen einen weiteren Schwerpunkt auf die selektive Verhaltensprävention mit Jugendlichen und Heranwachsenden (13 bis 21 Jahre alt) ohne Abhängigkeitserkrankung, aber mit einem Risikokonsum von Alkohol und/oder Cannabis. Die jungen Menschen wurden bei Auffälligkeiten von Behörden zu präventiven Gesprächen verpflichtend an die Fachstelle Sucht vermittelt. Das Angebot wurde gut von den jungen Menschen angenommen, diese schätzen die Anonymität und erzählten offen über ihre Suchtsituation. Durchgeführt wurden nach gerichtlicher Auflage in der Regel drei bis fünf Pflichtberatungen pro Person.

 

Es konnten im Kreis 108 (im Vorjahr 98) junge Menschen risikopräventiv beraten werden. Überwiegend ging es an erster Stelle um den Missbrauch von Cannabis, gefolgt von Mehrfachabhängigkeiten, gefolgt von Menschen mit Alkoholmissbrauch. Darüber hinaus haben die Justizbehörden vermehrt Zuweisungen vorgenommen. „Weiterhin standen wir für mehrere Schülergruppen, unterschiedlicher Schulen, Konfirmandengruppen und Interviews zur Erarbeitung eines Schülerreferats zum Thema Drogenmissbrauch zur Verfügung“, so Lauer.

 

 

Bei Abhängigkeitserkrankungen und allen süchtigen Verhaltensweisen berät das Diakonische Werk des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde.

 

Rendsburg

Prinzenstr. 13, II. OG

Telefon: 04331/ 69 63 40

 

Eckernförde

Beratungszentrum Diakonie

Schleswiger Straße 33

Telefon: 04351/ 893 110

E-Mail: info@diakonie-rd-eck-de

 

 

 

Kirche im Norden