Rendsburg - Der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde geht neue Wege und stellt seine Arbeit im Zentrum für Kirchliche Dienste (ZeKiD) neu auf. Hier findet die übergemeindliche Arbeit im Kirchenkreis statt. Sie ergänzt und pointiert die Arbeit in den Kirchengemeinden. Künftig wird es zwei Säulen im ZeKiD mit jeweils einer eigenen Fachbereichsleitung geben. Neben dem Fachbereich Kindertagesstättenarbeit, den weiterhin Sophia Fahrenkrug leitet, werden die anderen Arbeitsbereiche in einem zweiten Teilbereich „Diakonische Arbeit“ zusammengefasst. Die Gesamtleitung liegt beim Kirchenkreisrat. Karen Jensen, bisherige Leiterin des ZeKiD, verlässt den Kirchenkreis.
Seit Ende 2020 arbeitet der Kirchenkreis daran, sich zukunftsfähig aufzustellen. „Die Gründe sind sinkende Kirchensteuerzuweisungen und Mitgliederzahlen. Gleichzeitig gilt es, gute und segensreiche Arbeit fortzusetzen“, sagt Propst Matthias Krüger. Im Transformationsprozess erarbeitete eine breit aufgestellte Steuerungsgruppe ein Strategiepapier, das in eine neue Finanzsatzung mündete. Diese wurde Anfang 2023 final beschlossen und kam erstmals für das Haushaltsjahr 2024 zur Anwendung. Es wurden Schwerpunkte identifiziert, die mit entsprechenden Finanzmitteln hinterlegt wurden. Das gilt sowohl für die Kirchengemeinden als auch für den Kirchenkreis, dazu gehören die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Kirchenmusik.
Die Herausforderungen, einen jeweils ausgeglichenen Haushalt aufzustellen, sind also gleich. Der Haushaltsplan des Kirchenkreises wies für das Jahr 2024 ein strukturelles Defizit von 620.000 Euro aus, welches lediglich durch eine Entnahme aus der Rücklage ausgeglichen werden konnte.
Wie auch in manchen Kirchengemeinden war entsprechend Handlungsbedarf gegeben. Im vergangenen Dezember hat der Kirchenkreisrat Propst Matthias Krüger und Karen Jensen, Leitung des ZeKiD den Auftrag erteilt, Vorschläge zur Konsolidierung des Haushaltes zu erarbeiten. Zusätzlich wurde im Februar eine Expertengruppe aus Mitarbeiterinnen des ZeKiD und der Kirchenkreisverwaltung beauftragt die Gesamtstrukturen in den Blick zu nehmen. In der Kirchenkreisratssitzung Anfang März wurden die ersten Ergebnisse diskutiert und die Expertengruppe mit der Weiterarbeit auf Basis der vorgelegten Zahlen und neuen Ideen beauftragt.
Der im März neu gewählte Kirchenkreisrat diskutierte auf seiner Klausurtagung intensiv die vorgestellten Möglichkeiten der Neuausrichtung des ZeKiD und weiterer Sparoptionen im Haushalt des Kirchenkreises. In seiner Sitzung Anfang Juni hat der Kirchenkreisrat dann die Neuausrichtung nach eingehender Diskussion im Beisein von Bischöfin Nora Steen einmütig beschlossen. „Jetzt ist der Zeitpunkt, dieses Defizit zu verringern und Strukturen zu verschlanken, um die Arbeit zukunftssicher aufzustellen“, sagt Matthias Krüger, Propst und Vorsitzender des Kirchenkreisrates.
Im ZeKiD findet die übergemeindliche Arbeit im Kirchenkreis statt. Zum neuen Bereich „Diakonische Arbeit“ gehören die Fachbereiche Jugendarbeit, Theologische Bildungsarbeit, Ökumene, Flüchtlingsarbeit, Tourismuskirche, Familienbildungsstätte mit Mehrgenerationenhaus, Kirchenmusik und seelsorgerische Angebote. Der zweite große Arbeitsbereich im ZeKiD ist die Kindertagesstättenarbeit. Derzeit gehört auch die Kita-Verwaltung zu diesem Bereich. Diese wird künftig unter dem Dach der Kirchenkreisverwaltung angesiedelt, um den Verwaltungsbereich einheitlich aufzustellen und Synergieeffekte zu erzielen.
Der Kirchenkreisrat hat außerdem beschlossen, den bisherigen ZeKiD-Standort Am Margarethenhof in Rendsburg spätestens in zwei Jahren zu verlassen. Das geht mit dem Bestreben der katholischen Pfarrei Sankt Ansgar einher, die Gesamtfläche „Am Margarethenhof“ einer neuen Nutzung zuzuführen. Nach neuen Perspektiven wird gesucht. Außerdem wird eine stärkere Refinanzierung in verschiedenen Arbeitsbereichen, z. B. durch Partnerschaften oder Drittmittel, angestrebt. „Wir sind auf dem Weg, uns den Herausforderungen der Zukunft mit sinkenden Kirchensteuern und Mitgliederzahlen zu stellen. Unser Ziel bleibt dabei, das Evangelium auf vielfältige Art und Weise in die Öffentlichkeit zu tragen“, sagt Krüger.
Abschied von der Evangelischen Familienbildungsstätte
Rendsburg – Die Leiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte (FBS) Rendsburg-Eckernförde und des Mehrgenerationenhauses (MGH) Rendsburg, Annika Solterbeck, wechselt ihre Arbeitsstelle. Sie verlässt die beiden Einrichtungen zum 15. August. Ab dann werden FBS und MGH kommissarisch von der Diakonie Rendsburg-Eckernförde mitverwaltet. Das bestehende Programm und die aktuellen Kurse laufen weiter wie bisher. Auskunft über Kurse und Veranstaltungen der FBS und des MGH gibt Petra Grützmann, petra.gruetzman[at]kkre.de, Telefon 04331/9456010.