Mit einem Materialheft macht die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf die weltweit schwierige Situation der Presse- und Meinungsfreiheit aufmerksam. Ob in der Türkei, in Russland oder China – in vielen Staaten laufen Journalistinnen und Journalisten Gefahr, aufgrund ihrer Arbeit überwacht oder durch Zensur, Gefängnis oder gar gezielten Mord zum Schweigen gebracht zu werden.
Der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm unterstreicht die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des Themas: „Wie kein anderes Grundrecht stehen Meinungs- und Pressefreiheit für den demokratischen Rechtsstaat. Nur durch eine freie und unabhängige Berichterstattung sind Menschen so informiert, dass politische Willensbildung stattfinden kann.“
Der Ratsvorsitzende erinnert zudem daran, dass auch in Demokratien das Misstrauen gegen die Medien wächst und von Populisten gezielt geschürt werde: „Der Berufsstand als solcher soll in Verruf geraten. Wir beobachten dies derzeit in den USA. Und das Schimpfwort ‚Lügenpresse‘ zeigt, dass auch in Deutschland der Journalismus in dieser Weise unter Druck geraten ist.“ Es gelte daher überall für Presse- und Meinungsfreiheit einzutreten und für diejenigen den Mund aufzutun, die stummgemacht werden, so der Ratsvorsitzende.
Anlässlich des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember gibt das Kirchenamt der EKD jedes Jahr ein Materialheft heraus. Unter anderem im diesjährigen Heft: Investigativjournalist und Kirchentagspräsident Hans Leyendecker berichtet von seinem Beruf als Berufung und den Grenzen der Dialogfähigkeit; Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter Ohne Grenzen e.V., erläutert das Freiheitspotenzial sozialer Medien, und zehn Journalistinnen und Journalisten bewerten den Zustand Pressefreiheit in ihrem jeweiligen Heimatland. Darüber hinaus bietet das Heft Material für Gottesdienst und Gemeindearbeit, mit Predigtanregungen, Fürbitten, Liedern und weiterführenden Hinweisen zum Thema.
Das Heft steht zum Download unter www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/menschenrechte_pressefreiheit.pdf bereit.