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Tourismuskirche in der Nordkirche

  • Ulrich Schmidt, Referent beim Gemeindedienst der Nordkirche, ist zuständig für den Arbeitsbereich Kirche und Tourismus und berät die Kirchenkreise.

Kirche und Tourismus gehören in der Nordkirche zusammen. Schließlich ist das Gebiet der Landeskirche eine touristische Region mit Stränden in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und mit städtischen Sehenswürdigkeiten in Hamburg.  Ulrich Schmidt, Referent beim Gemeindedienst der Nordkirche, ist zuständig für den Arbeitsbereich Kirche und Tourismus und berät die Kirchenkreise. 

Inga Lange: Wie spricht die Kirche Urlauber in der Ferienzeit an? Welche Alternativen bietet sie Touristen? Ulrich Schmidt: Die Kirchen sind geöffnet und laden zum Besuch ein. Dort kann man Kunstgeschichte sehen, aber auch die Geschichten von Menschen in dieser Kirche wahrnehmen. Man kann oft eine Kerze anzünden, um seine Klage oder seinen Dank vor Gott zu bringen und es dort so „als ein Zeichen ablegen.“ Man kann beten. Mit Gottesdiensten an öffentlichen Orten oder auch mit dem Nordkirchenschiff in diesem Sommer wollen wir Menschen neugierig machen, einmal hinzusehen, was Kirche zu bieten hat. Im Urlaub sind Menschen außerdem für manches offener. In der Ruhe des Urlaubs ist Zeit, über sich nachzudenken, da möchten wir Räume anbieten wo das möglich ist. Seien es Konzerte und Gottesdienste: Nicht nur in den Kirchen sondern auch an öffentlichen Orten sind wir präsent und bieten die Möglichkeit der Seelsorge im Strandkorb an.
Inga Lange: Warum bietet die Ferienzeit so ein besonderes Potenzial für die Kirche, Glauben weiterzugeben?
Ulrich Schmidt: 35 Prozent aller Urlauber nehmen sich vor eine geöffnete Kirche zu besuchen, 19 Prozent sind auf der „Suche nach Sinn“: Dies ist ein großes Potential. Von der Andacht an der Seebrücke bis zur Gute-Nacht-Geschichte für Kinder und ihre Eltern versuchen wir Angebote zu machen, die diesem Bedürfnis nachkommen. Es gibt „Schnupper-Pilgerwege“ oder Radtouren in die Umgebung, wo darauf geachtet wird, dass es langsam vorangeht.
Inga Lange: Was macht die Arbeit für Pastorinnen und Pastoren in diesem Bereich so besonders? 
Ulrich Schmidt: Meist arbeiten sie mit in einem Team, da vieles vorbereitet sein muss und viele Fähigkeiten gebraucht werden. In den Sommermonaten sind die Gottesdienste und auch Konzerte in den Kirchen sehr gut besucht. Tourismuspastoren sind damit auch öffentliche Personen, da sie sich an vielen Orten präsentieren und Gottesdienste, Taufen oder Hochzeiten am Meer halten.
Inga Lange: Wohin entwickelt sich die Tourismuskirche bzw. Kirche am Urlaubsort? Gibt es Ideen für die Zukunft?
Ulrich Schmidt: Wir werden in den nächsten Jahren die an vielen Orten gute Zusammenarbeit mit den Tourismusverwaltungen weiter stärken. Wir wollen unsere Angebote in den touristischen Portalen präsentieren und durch gemeinsame Workshops herausfinden, was an neuen Angeboten entwickelt werden kann. An vielen Orten im Norden werden im nächsten Jahr Strandkörbe stehen, die in diesem Jahr auf der Weltausstellung Reformation in Wittenberg die gute Zusammenarbeit von Kirche und Tourismus präsentiert haben. 
Inga Lange: Was wünschen Sie sich, was die Urlauber mit nach Hause nehmen? 
Ulrich Schmidt: Wir hoffen, dass sie für sich etwas Bereicherndes erlebt haben. Sei es, dass sie sich auf einen Ort eingelassen haben oder für sich ein Stück weit weitergekommen sind.

Kirche im Norden