Rendsburg – SPD Kreisvorstand kam am Dienstag 23. Juni mit den Pröpsten des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde zur Diskussion aktueller-, gesellschaftspolitischer Themen zusammen.
Teilnehmer waren: Sönke Rix, MdB und Kreisvorsitzender (Eckernförde), Götz Borchert, stellv. Kreisvorsitzender (Dänischhagen), Sabrina Jacob, Beisitzerin im Kreisvorstand und stellv. Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion (Schacht-Audorf), Katja Ludwig, Beisitzerin im Kreisvorstand und Juso-Kreisvorsitzende (Ottendorf), Iris Ploog, Beisitzerin im Kreisvorstand und Kreistagsabgeordnete (Hohenweststedt), Robert Schall, Beisitzer in Kreisvorstand (Kronshagen), Jürgen Strack, Beisitzer im Kreisvorstand (Neuwittenbek), Ulrich Kaminski, Kreistagsabgeordneter und Vorsitzender des Sozialausschusses Rd-Eck (Hohn), Harald Friedrichsen, Mitarbeiter im SPD-Kreisbüro (Eckernförde), Peter Skowron, Kassierer (Eckernförde) und Dr. Kai Dolgner, MdL und Vorsitzender der Kreistagsfraktion (Osterrönfeld).
Von seiten des Kirchenkreises waren anwesend:
Propst Matthias Krüger, Propst Sönke Funck, Karen Jensen (Leitung ZeKiD) und Antje Fey-Jensen (Pressereferentin).
„Wir möchten uns mit dem Gemeinwohl beschäftigen, weniger mit uns selbst, deshalb ist der Kirchenkreis ein wichtiger Ansprechpartner für uns, mit dem wir uns austauschen möchten“, sagte Sönke Rix, Mitglied des Bundestages (MdB) zur Eröffnung der Diskussion. Auch Propst Matthias Krüger und Propst Sönke Funck freuten sich auf das Gespräch und den offenen Dialog an diesem Abend. Um gemeinsame Blickausrichtungen, Interessen, Verantwortlichkeiten und institutionelles Zusammenarbeiten bei den Themen Flüchtlingsarbeit, Gottesbezug, demografischer Wandel, Klima und gleichgeschlechtliche Partnerschaften sollte es bei dieser Gesprächsrunde gehen.
Im Focus stand die Flüchtlingsarbeit. „Das christliche Engagement in den Dörfern geht Hand in Hand mit dem kommunalen Engagement. „Der Bürgermeister geht zu den Pastoren und umgekehrt“, beschrieb Propst Funck die Situation. Durch den immer größer werdenden Flüchtlingsstrom haben Kirchengemeinden, Kirchenkreis und Kommunen gleichermaßen festgestellt, dass die Begleitung von Flüchtlingen die meist ehrenamtlichen Helfer auf die Dauer überfordern kann. Ein Wunsch nach mehr Beratung und Begleitung wurde laut. Daraufhin hat die Landeskirche Geldmittel zur Verfügung gestellt, um alle 13 Kirchenkreise damit zu unterstützen. Der Kirchenkreis schafft eine Stelle für die Koordination, um die vielen Initiativen vor Ort zu begleiten. Ab dem 1. August wird ein Flüchtlingsbeauftragter (Jurist), der bei der Diakonie angesiedelt wird, für fünf Jahre hauptamtlich seine Arbeit im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde aufnehmen.
Probleme gibt es bei der Begleitung der Flüchtlinge vor Ort. Wenn beispielsweise der Aufenthaltstatus nicht geregelt ist, sind die Helfer vor Ort schnell überfordert. Da der Aufenthaltstatus nicht vor Ort geklärt werden kann, führt dies an emotionale Grenzen. In diesem Zusammenhang gab es erste Anfragen wegen Kirchenasyl. Propst Funck betonte: „In Kirchengemeinden, die mehr als zehn bis zwölf Familien zu betreuen haben, sind die Kapazitäten schnell ausgeschöpft.“
Ulrich Kaminski erzählte, dass Menschen mit geregeltem Aufenthaltstatus bereits Gelder erhalten, die Zuweisung sich aber ändern würde. Ab dem 1. Juli erhalten die Gemeinden eine einmalige Integrationspauschale je Asylbewerber und Jahr von 900 Euro. Damit soll von der Miete bis zum Sprachkurs alles finanziert werden. Viele pensionierte Lehrer geben den Förderunterricht schon kostenlos. Trotzdem könnte die Pauschale nicht ausreichen. Der Kreis hat für 2015 freiwillige Mittel in Höhe von 50.000 Euro zur Verfügung gestellt, um zertifizierte Sprachkurse für erwachsene Flüchtlinge zu fördern, die sonst keine Sprachförderung erhalten würden. Zudem hat der Kreis die Migrationsberatung an die Diakonie und den Träger Umwelt-, Technik, Soziales e.V. (UTS) übertragen. Es gibt eine enge Zusammenarbeit vor Ort mit den Mitarbeitern des Kreises. Beim Kreis wurden neue Stellen geschaffen für die Koordination der zentralen Unterbringung und der Ausländerbehörde mit den Initiativen vor Ort. Frau Bärbig-Harrsen und Frau Lübs werden sich diese Stelle teilen.
Damit die hauptamtliche Betreuung von Flüchtlingen in Schleswig Holstein nicht zusammen bricht, ist eine Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen, aber auch mit der Kirche wichtig, um Synergien zu bündeln. „Es ist viel in Bewegung, und mit guter Kommunikation lässt sich vieles regeln“, so Kaminski.
Zudem wurden beim Ideen- und Themenaustausch noch viele weitere gemeinsame Aufgaben festgestellt, so dass man weiter im Gespräch bleiben möchte.