Heute (20. März) hat die Praxis ohne Grenzen (PoG) in ihren Räumen in der Moltkestraße 1 in Rendsburg ihr zweijähriges Bestehen gefeiert.
Neben dem ehrenamtlichen Praxisteam, interessierten Bürgern und Vertretern des Diakonischen Werkes war auch Kreispräsident Lutz Clefsen und – in Vertretung für den Schirmherrn Bürgermeister Pierre Gilgenast – Stadtpräsidentin Karin Wiemer-Hinz anwesend.
Ulrich Kaminski, Fachbereichsleiter der Kirchenkreis-Diakonie, bedankte sich herzlich bei dem Team, aber auch bei allen Spendern und Sponsoren: „Ohne deren finanzielle Unterstützung könnte dieses Angebot nicht aufrechterhalten werden.“
Die Stadtpräsidentin Karin Wiemer-Hinz sagte: „Zwei Jahre sind noch nicht so lang, um ein Jubiläum zu feiern. Ich finde es trotzdem wichtig und notwendig, diese Feierstunde zu haben, um darauf aufmerksam zu machen, was das Team hier leistet und um Bilanz zu ziehen.“
Unter dem Dach des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde betreut die PoG Rendsburg seit zwei Jahren Patienten ohne Krankenversicherung und Bedürftige. Zehn Helferinnen und fünf Ärzte halten ehrenamtlich zweimal pro Woche eine Sprechstunde ab. Finanziert wird das Projekt aus Spenden, die hauptsächlich für Medikamente und sonstige medizinische Versorgung verwendet werden. Im Rahmen der Feierstunde überreichten die „Strickerinnen“ der VHS erneut eine Spende an die Hilfsorganisation.
Etwa 60 Patienten werden in der hausärztlichen Sprechstunde betreut, einige von ihnen regelmäßig wegen chronischer Erkrankungen. Durch Beratung und Information über Hilfsangebote konnte einigen auch wieder der Weg in die Krankenversicherung ermöglicht werden.
„Es ist uns beispielsweise gelungen, nach einem Jahr intensiver Bemühungen, einem ehemals Obdachlosen eine dauerhafte Bleibe sowie die Rückkehr in eine Krankenversicherung zu ermöglichen“, berichtete der Projektleiter Dr. med. Achim Diestelkamp. In einem anderen Fall hat die PoG einer Frau, die aus einer Notlage heraus nach Deutschland kam, die Kosten für eine Kaiserschnittentbindung übernommen. Neben Flüchtlingen kommen auch immer wieder Selbständige in die Praxis, die nicht mehr in der Lage sind, die Beiträge für ihre privaten Krankenversicherungen zu zahlen.
„Die medizinische Seite ist nicht einmal die Hälfte unserer Arbeit“, so Diestelkamp. „Ein Schwerpunkt ist auch die soziale Beratung und Hilfe.“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Praxis ohne Grenzen arbeiten ehrenamtlich und die Finanzierung der Praxis läuft ausschließlich über Spenden.