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Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Holzherz mit der Aufschrift Liebe. Sonst nichts. an einem Tannenzweig, daneben die Jahreslosung Alles was ihr tut geschehe in Liebe

Praxis ohne Grenzen feiert fünften Geburtstag

  • Das Team der Praxis ohne Grenzen mit Fachbereichtsleiter Soziales der Diakonie Rendsburg-Eckernförde, Ulrich Kaminski (hinten erster von rechts).
  • Propst Sönke Funck, Teamleiter Dr. Achim Diestelkamp, Schirmherr Pierre Gilgenast, Fachbereichsleiter Ulrich Kaminski und die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde, Diana Marschke (von links)
  • Teamleiter Dr. Achim Diestelkamp in der Praxis ohne Grenzen.

Rendsburg – Krank werden und Krank sein ist für Menschen ohne Krankenversicherung eine Horrorvorstellung. Zu den Beschwerden kommt die Sorge, wie sie eine Behandlung beim Arzt finanzieren können. An diese Menschen wendet sich das Angebot der „Praxen ohne Grenzen“. Seit 2013 gibt es eine davon in Rendsburg, auf Initiative der „Gründerväter“ Harry Evers, Lutz Backhaus und Ulrich Kaminski. Diese haben fast ein Jahr bis zu deren Realisierung benötigt. Zweimal in der Woche, am Mittwochnachmittag von 16 bis 17 Uhr und am Donnerstagvormittag von 10 bis 11 Uhr, öffnet die Praxis in der Moltkestraße 1 ihre Türen.

Zehn Helferinnen und sechs Ärzte versorgen die Patientinnen und Patienten. Alle arbeiten ehrenamtlich und kostenlos. In der Patientenkartei befinden sich derzeit 168 Namen, 40 von ihnen kamen 2017 dazu. Besonders erinnert sich Dr. Achim Diestelkamp, ehrenamtlicher Teamleiter der Praxis, für das vergangene Jahr an drei Menschen, denen er und sein Team nicht helfen konnten. „Sie haben so lange gewartet, bis es nicht mehr ging“, sagt der Mediziner. „Sie sind verstorben, wenige Wochen nachdem sie das erste Mal bei uns waren.“

In den vergangenen Jahren kamen einige Flüchtlinge als Patienten dazu, die woanders gemeldet sind, sich allerdings in Rendsburg aufhalten und hier nicht versorgt sind. Andere Patienten sind Obdachlose oder auch Mittelständler ohne Krankenversicherung. Auch „Illegale“ (Menschen ohne berechtigten Aufenthaltsstatus)  behandeln die Ärzte, diese Arbeit wird vom Land Schleswig-Holstein finanziell unterstützt. auf Wunsch können die Patienten dabei auch komplett anonym bleiben. „Wer will, muss gar nichts von sich preis geben“, sagt Diestelkamp.

Die Praxis ohne Grenzen kümmert sich um eine Erst- und Grundversorgung für Menschen ohne Krankenversicherung und Bedürftige. Wenn nötig, verweisen die Mediziner die Patienten zu Fachärzten oder ins Krankenhaus und übernimmt dabei auch die Kosten. Meist aber würden die Fachärzte gar nichts berechnen, sagt Diestelkamp. Die Zahlen der Überweisungen hielten sich auch in Grenzen. Auch mit den örtlichen Apotheken, der imland Klinik oder den weiteren Beratungsstellen ihres Trägers, des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde, arbeitet die Praxis zusammen, was den zuständigen Fachbereichsleiter Ulrich Kaminski sehr zufrieden stellt: „Mit der Praxis ohne Grenzen haben wir einen ganz wichtigen Baustein unserer vielfältigen Angebote, Menschen in Not umfassen helfen zu können.“

Schirmherr der Praxis ist Rendsburgs Bürgermeister Pierre Gilgenast. „In unserer Gesellschaft soll alles glänzen“, sagt er. „Durch die Arbeit der Kirchenkreisdiakonie wird aber klar, so rund und glänzend ist das Leben nicht.“ Das gelte auch für die Praxis ohne Grenzen, die für Gilgenast ein wichtiger Baustein der Versorgung Bedürftiger ist. Propst Sönke Funck, zu dessen Aufgabenbereich auch die Diakonie gehört, wies auf die Spannung hin, die in der Feier dieses Jubiläums liege. Es sei gut, dass die Ehrenamtlichen helfen, besser wäre indes, eine Einrichtung wie die Praxis ohne Grenzen wäre gar nicht mehr nötig.

Neben der medizinischen Betreuung berät die Praxis die Patienten auch dahingehend, wie sie wieder eine Krankenversicherung erlangen können. Außerdem ist die Praxis noch auf einem anderen Feld aktiv. Sie ist verantwortlich für die Ausstellung von Kostenübernahmen für Empfängnis verhütenden Maßnahmen von Empfängern von Sozialleistungen für die Familienplanung. Dieses Projekt wird unterstützt vom Kreis Rendsburg-Eckernförde. „Wir konnten 2017 in 144 Fällen helfen“, sagt Achim Diestelkamp. „Die Menschen kommen mit einem Kostenvoranschlag vom Arzt und ihren Unterlagen vom Amt zu uns und wir prüfen das schnell und unbürokratisch.“ Mit der Praxis ohne Grenzen haben wir einen wichtigen Baustein in der ehrenamtlichen Grundversorgung.

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