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"Mit allen Wassern gewaschen!?"

Rendsburg „Mit allen Wassern gewaschen!?“ war das Thema des diesjährigen Rudergottesdienstes auf dem SH Netz Cup 2015, am Sonntag, den 13. September 2015 auf der NDR-Bühne. Propst Matthias Krüger stellte die Redewendung, die ursprünglich auf die Seefahrer zurück geht, vor allem solche, die alle sieben Weltmeere durchquert hatten, in einen biblischen Kontext. Die Seemänner waren mit allen Wassern gewaschen, das heißt, sie waren erfahren, ihnen konnte niemand etwas vormachen. Sie kannten die Welt besser als viele andere. Deshalb hatten sie auch mehr zu erzählen. „Wir Menschen des 21. Jahrhunderts sind allmählich mit allen Wassern gewaschen. Wir sind aufgeklärt, wir sind realistisch. Nichts und niemand kann uns etwas vormachen. Meinen wir jedenfalls." "Kann uns dennoch irgend etwas erschüttern? Ja!“, beantwortete Propst Krüger seine Frage. Er sprach von den Flugzeugen, die vor 14 Jahren in die Zwillingstürme des World Trade Centers gerast sind, von Fukushima und dem strahlenden Tod, von Hunger und Gewalt und gekenterten Booten auf dem Mittelmeer, um nur einige Katastrophen zu nennen. Er konstatierte, dass 60 Prozent der Deutschen an Schutzengel glauben, aber an den Teufel, an den Versucher, glaube irgendwie kein Mensch mehr.

Propst Krüger erzählte von der Taufe Jesu. Erst danach wurde Jesus selbst vom Teufel versucht. Erst danach wurde versucht, ihn mit allen möglichen Wassern zu waschen, mit dem Wasser der Korruption, des Hochmuts, der Verwirrung und der Gottesleugnung. Jesus kümmerte sich nach seiner Taufe um die Benachteiligten. Propst Krüger stellte die Frage: “Ist Jesus also mit allen Wassern gewaschen gewesen?“ "Nein", betonte Propst Krüger, "Taufe und Taufwasser bedeuten mehr  als nur mit allen Wassern gewaschen zu sein.“ Die Taufe sei das einigende Band zwischen den christlichen Konfessionen. Sein Schlusswort: „Die Taufverheißung, liebe Gemeinde, lautet nicht: Nun seid ihr mit allen Wassern gewaschen.“ Sondern: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Ungefähr 60 Zuhörer waren an diesem Sonntag zum „Rudergottesdienst“ gekommen, der vom Fockbeker Gospel- und Moritatenchor begleitet wurde.

Kirche im Norden