Eine Mutter erkennt ihren eigenen Sohn nicht wieder. Sie hält ihn für ihren Ehemann. Es ist eine schockierende Situation. Vor allem aber ist es eine Herausforderung für alle Beteiligten. Diese Szene ist nicht erfunden, sie stammt aus dem Film „Vergiss mein nicht“, in dem Filmemacher David Sieveking seine an Demenz erkrankte Mutter begleitet. Am 28. Februar 2013 laden Pflege LebensNah, die Alzheimer-Gesellschaft Rendsburg-Eckernförde und das Schauburg Filmtheater zur Erstaufführung des Films in Rendsburg ein.
Demenz ist eine Erkrankung mit vielen Unbekannten. Sie gibt Rätsel auf und sorgt für Verwirrungen – bei Angehörigen wie bei Betroffenen selbst. Das erfährt auch David Sieveking, als er mit über 30 wieder bei seinen Eltern einzieht, um seinen Vater bei der Pflege der an Demenz erkrankten Mutter zu entlasten. Eine befremdliche Situation, die eigene Mutter hilflos und verunsichert zu erleben. Gleichzeitig erfährt die Familie aber auch eine zweite Dimension dieser Krankheit: Eine neue Freiheit und Offenheit, die durch Demenz und das Vergessen erst möglich werden. Denn wenn Erinnerungen oder Charakterzüge verschwimmen, ist Raum für Neues: für neue Erfahrungen, neue Empfindungen, neues Kennenlernen. Sievekings Film ist daher keine Tragödie von der Krankheit seiner Mutter, sondern die Geschichte einer Familie, die sich neu entdeckt und neu zusammenfindet. So zeigt der Film auf eingehende Weise, wie es ist, mit Demenz zu leben: mal traurig und ratlos, mal ungewohnt und neugierig, mal vertraut und liebevoll – aber immer berührend und menschlich.
Die Pflege- und Alzheimer-Beratungsstelle von Pflege LebensNah, die Alzheimer-Gesellschaft im Kreis Rendsburg-Eckernförde und das Schauburg Filmtheater laden am 28. Februar zu diesem bewegenden Film ein. Der Filmabend beginnt um 19.30 Uhr und bietet im Anschluss Raum für Austausch und Gespräch über das Thema Demenz und den Film. Interessierte sind dazu herzlich eingeladen.
Auch nach dem 28. Februar wird der Film im Schauburg Filmtheater zu sehen sein. Von Freitag, 1. März bis Mittwoch, 6. März jeweils um 17.00 Uhr, am letzten Tag außerdem auch um 19.30 Uhr.