Erntedank und Kirchjubiläum: Diese beiden Anlässe feierte die Kirchengemeinde Wacken am vergangenen Sonntag. Die Besucher dankten Gott für die Ernte in diesem Jahr und freuten sich gleichzeitig über das 150-jährige Bestehen ihrer Heiligen-Geist-Kirche.
Am 6. Oktober 1863 weihte der damalige Bischof Koopmann die Wackener Kirche. Davor mussten die Dorfbewohner von Agethorst, Besdorf, Bokelrehm-Kohlenbek, Gribbohm, Holstenniendorf, Nienbüttel, Nutteln, Vaale, Vaalermoor und Wacken zum Gottesdienst nach Schenefeld fahren - damals ein mühsamer und langer Weg. Eine bessere kirchliche Versorgung für die sehr abgelegenen Gemeindeteile wünschte sich deshalb Gutsbesitzer Harald von Neegaard auf Christinenthal. Er setzte sich dafür ein, dass Todenbüttel und Wacken eigene Kirchen bekamen und dann auch selbständige Gemeinden wurden. Kurze Wege, persönliche Bindungen, gute pastorale Versorgung: All das sei Harald von Neegaard wichtig gewesen, sagte Propst Matthias Krüger in seiner Festpredigt.
Entworfen wurde die Wackener Kirche von den Architekten Remé und Glüer. 700 Besucher fanden damals Platz in dem geräumigen Bau im Stil der Frühgotik. Taufe, Altardecke und Abendmahlsgeschirr sind von einem Gutsherrn gestiftet worden. 1870 bekam die Kirche eine erste Orgel. 1988 zum 125. Jubiläum der Kirchweihung gab es eine neue Orgel. Der erste Pastor der Gemeinde war 1863 Detlef Rolfs. Mittlerweile gehören zur Gemeinde anderthalb Stellen, die besetzt sind durch die Pastorinnen Petra Schneider und Renate Juhl.
Der Festgottesdienst am vergangenen Sonntag war aber nicht die einzige Veranstaltung, mit der die Mitglieder der Wackener Kirchengemeinde das 150-jährige Bestehen ihrer Kirche feierten. Das ganze Jahr über fanden bereits in allen Dörfern der Gemeinde verschiedene Veranstaltungen statt. Mit dem Jahresempfang im Januar ging es los. Im Februar folgte eine Dialogpredigt zum Thema Dreiklang und Dreieinigkeit mit dem Künstler Fritz Kunkelmoor und Pastorin Schneider. „Tea-Time Konzert“, Taufe in Vaale, Backofenfest in Agethorst, Maibaumaufstellen in Gribbohm, Pfingstgottesdienst mit Bischofsvertreter Gothart Magaard und eine Fahrradtour waren weitere Veranstaltungen. Nun folgen noch zwei Termine: Am 27. Oktober gibt es einen Abendgottesdienst mit Auftritt der Theatergruppe Besdorf in der Wackener Kirche und am 8. Dezember tritt die Band Godewind auf. Kirche, sagt Pastorin Petra Schneider, sei eben mehr als nur ein Kirchgebäude. „Kirche sind die Menschen, die den Glauben weitertragen.“ Und die haben sich kräftig engagiert für ihre Kirche.