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Kirchenkreis informiert über Klimaschutz

  • Pastor Lars Klehn informiert über das Klimaschutzgesetz der Nordkirche.

Der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde hatte am 20. Januar zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Klimaschutz in der Nordkirche in das Haus der Kirche in Rendsburg eingeladen.
Die Einladung richtete sich erstrangig an die Klimaschutzbeauftragten der Kirchengemeinden, die Kirchenvorsteher/innen und Pastor/innen, willkommen waren aber auch alle anderen am Klimaschutz Interessierten. Etwa 35 Teilnehmer/innen aus vielen verschiedenen Kirchengemeinden waren der Einladung gefolgt, um sich zu informieren und den Prozess mitzugestalten.
Die Nordkirche soll bis 2050 klimaneutral sein. Das ist ein großes und wichtiges Ziel, das nur gemeinsam erreicht werden kann.
Der Klimawandel ist zu großen Teilen menschengemacht. Mit unserem Leben und Arbeiten, mit unserer Energieversorgung und unserem Wirtschaften beeinflussen wir nachhaltig das Klima.
Und zugleich tragen wir als Christenmenschen Verantwortung für die Schöpfung, die uns anvertraut ist, tragen auch Verantwortung für die Menschen, die vom Klimawandel weitaus mehr bedroht sind als wir.
Darum hat die Erste Kirchenleitung den Entwurf zu einem Klimaschutzgesetz vorgelegt. Die Landeskirche befragt jetzt die Gemeinden und Kirchenkreise, was sie über diesen Entwurf denken. Dazu gibt es einen Konsultationsprozess.
Auch die Christen im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde werden gefragt, welche Schritte im Klimaschutz  sie gehen wollen. Dabei geht es um die energetische Sanierung von Gebäuden, Mobilität und die Beschaffung der Dinge, die für die kirchliche Arbeit gebraucht werden - vom Kopierpapier bis zum Essen in den Kindergärten.
Nach einer Begrüßung durch Propst Matthias Krüger, gab Pastor Lars Klehn, der Organisator der Veranstaltung, einen kurzen Überblick zu den grundlegenden Inhalten des Klimagesetzes der Nordkirche, das auf der Septembersynode verabschiedet werden soll:
Die Nordkirche hat rund 7200 Gebäude in ihrem Bestand, von denen etwa 99 Prozent den Kirchengemeinden gehören. Als Flächenkirche ist sie auf Mobilität angewiesen und im laufenden Betrieb und bei Veranstaltungen ist sie auf die Beschaffung von Verbrauchsmaterialien und Lebensmitteln angewiesen. Das Klimaschutzgesetz zielt vor allem auf Maßnahmen zur Bedarfsreduktion (der Energieeinsparung) als auch der Effizienzsteigerung (moderne Technik, Dämmung, etc).
Um dies zu erreichen wird die Einrichtung eines Klimaschutzfonds diskutiert, in den über 10 Jahre (2016-2025) 0,6 Prozent des Kirchensteuernettoaufkommens der Nordkirche, derzeit 2,7 Mio Euro pro Jahr, einfließen sollen. Das entspricht einem Vorwegabzug von 0,8 Prozent der jährlichen Kirchensteuerzuweisung an die Kirchenkreise. Für den Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde sind das 114.000 Euro.
Robert Rattay, aus der Kirchengemeinde St. Annen in Dithmarschen, stellte den Zuhörern einige anschauliche Beispiele aus der Praxis vor, die verdeutlichten, wie hoch das CO2-Einsparungspotential bei vielen kirchlichen Gebäuden sein kann.
Sarah Tolksdorf, Klimaschutz-Beauftragte des Kirchenkreises, informierte über die Möglichkeiten des Energiecontrollings für Kirchengemeinden mit Hilfe des Archikart-Programms. Mit dieser Software sollen möglichst alle Daten über die Gebäude im Kirchenkreis erfasst, in einer Datenbank gespeichert und ausgewertet werden.
Nachdem sich die Besucher mit einer regionalen Kartoffelsuppe stärken konnten, wurden sechs Arbeitsgruppen zu den Themen „Möglichkeiten und Grenzen energetischer Sanierung“, „Mit der Beschaffung einen Beitrag zur CO2-Neutralität leisten“, „Mobilität“, „Klimaschutz mit regionalen und fair-trade Produkten“, „Klimawälder auf Kirchenland?“ und „Jugend betreibt Klimaschutz“ gebildet. In jeder Gruppe gab eine/n Gastreferenten/in sowie eine/n Moderator/in. Die hier erarbeiteten Visionen und Ideen wurden zum Abschluss kurz im Plenum vorgestellt. Diese reichten von kleinen Schritten und Empfehlungen, wie beispielsweise verstärkt fair-trade Produkte zu kaufen, bis hin zu großen Zukunftsvisionen: Wie wäre es beispielsweise, die Südseiten sämtlicher Kirchen mit Photovoltaikanlagen zu versehen und die damit gewonnene Energie in Stromtankstellen für Elektroautos zur Verfügung zu stellen?
Konkrete Beschlüsse wurden während der dreistündigen Abendveranstaltung nicht gefasst. Die Diskussion wird nun in den Kirchengemeinden fortgeführt. Im März wird sich die Kirchenkreissynode intensiv mit diesem Thema beschäftigen.
Die Vorträge sowie weitere Informationen finden Sie unter http://www.kkre.de/arbeitsfelder/klimaschutz.html.

Kirche im Norden