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Kirchengemeinde St. Jürgen verkauft Heidberg

  • Werner Schlenzka (Kirchengemeinderat St. Jürgen) und Hans-Julius Ahlmann (v.l.) vor einem Gemälde des Großvaters Johannes Ahlmann, der das Anwesen 1911 gekauft hatte.

Die Kirchengemeinde St. Jürgen hat am 15. Januar 2015 den Verkaufsvertrag für den Heidberg unterzeichnet. Der Käufer ist Hans-Julius Ahlmann, der damit den ehemaligen Familiensitz zurückgekauft hat.
„Die Entscheidung, uns von dem Heidberg zu trennen, ist der Kirchengemeinde St. Jürgen nicht leicht gefallen. Es gab jedoch zwingende Gründe, die wir nicht ignorieren konnten. Einer der Hauptgründe war die unzureichende Ausnutzung des Gebäudes“, erklärt Claudia Heynen. Sie ist die Kirchengemeinderatsvorsitzende von St. Jürgen und hat ihren Dienstsitz im Pastorat gleich neben der St. Jürgen-Kirche.
Bei dem Heidberg handelt es sich um ein Reetdachhaus in den Duvenstedter Bergen am Stadtrand von Rendsburg, umgeben von 28 ha Wald und Wiesen, das seit 1976 zu der Gemeinde gehörte. Er wurde im Austausch mit dem Grundstück gekauft, auf dem heute das Gymnasium Kronwerk steht. Haus und Gelände wurden in den letzten Jahren vielfältig genutzt, beispielswiese für die sogenannte Stadtranderholung, einem Kinderferienprogramm, die Himmelfahrttreffen oder Konfirmandenfreizeiten. Auch von externen Gruppen oder für die private Nutzung konnte der Heidberg gemietet werden.
Zum großen Bedauern der Gemeinde stand das wunderschöne Gebäude allerdings viel zu oft leer. Der Kirchengemeinderat hat sich viele Gedanken über alternative Nutzungskonzepte gemacht, musste aber erkennen, dass für solche Pläne sowohl die finanziellen als auch die personellen Ressourcen fehlten.
Ausschlaggebend waren auch Überlegungen darüber, wie sich die Kirchengemeinde zukünftig aufstellen möchte. Die Anzahl der Gemeindemitglieder ist in den letzten Jahren stark gesunken und liegt derzeit bei rund 5000 Mitgliedern. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass von den ehemals dreieinhalb Pfarrstellen nur noch zwei besetzt sind.
Die finanzielle Situation der Kirchengemeinde St. Jürgen ist sehr angespannt. Deshalb hat der Kirchengemeinderat beschlossen, sich ganz auf die Arbeitsbereiche zu konzentrieren, die seit vielen Jahren als Grundprofil gesehen werden – neben der Verkündigung in den Gottesdiensten ist dies vor allem die sozial-diakonische Arbeit. Diese konkretisiert sich insbesondere in der offenen Kinder-, Jugend- und Familienarbeit in der Ahlmannstraße 4, aber auch in der Kindertagesstätte St. Jürgen und Seniorenarbeit. Mit dieser inhaltlichen Konzentration ist auch eine Konzentration auf bestimmte Gebäude verbunden, die unbedingt für die kirchliche Arbeit benötigt werden – dies sind vor allem die Gebäude in der Ahlmannstraße. Diese mehrheitlich aus den 60er Jahren stammenden Gebäude müssen dringend saniert werden. Dies wiederum kann sich die Gemeinde nur durch den Verkauf von anderen Gebäuden wie dem Heidberg leisten.
Pastorin Heynen meint: „Wir haben einfach zu viele Gebäude im Verhältnis zu der Gemeindegröße. Eine Konzentration, auch aufgrund der finanziellen Lage, ist leider unvermeidbar.“
Als Käufer freut sich Hans-Julius Ahlmann, der das Grundstück vor 39 Jahren in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an die Kirchengemeinde veräußerte, über die Rückkehr des Heidberg-Grundstücks in den Familienbesitz. Damals war es ihm wichtiger, das Grundstück in vertrauensvolle Hände zu geben, als den letzten Pfennig am Kaufpreis zu optimieren. Konkrete Ideen für eine Nutzung gibt es nicht. Aufgrund der ökologischen Aufwertung eines Grundstücks in der Nachbarschaft gibt es jedoch einen Kontakt zur Unteren Naturschutzbehörde und Überlegungen, das Grundstück so herzurichten, dass es sich in das ökologische Umfeld des Naturparks Hüttener Berge einfügt.

Kirche im Norden