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Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe".

Kirche und Handwerk? Das passt!

  • Zwei Frauen lehnen an einer Wand, auf die eine Folie projiziert wird
    Pastorin Diana Krückmann (rechts) arbeitet für den Konfi-Tag und den daraus entstehenden Handwerker-Gottesdienst mit Kerstin Albers-Joram, Referentin beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA), zusammen.
  • Ein Mann mit Kind auf dem Schoß im Gespräch mit Jugendlichen, alle sitzen an einem Tisch, auf dem Holz und Spielzeugfahrzeuge liegen
    Christian Tepker (links, auf dem Schoß der Sohn) im Gespräch mit Konfirmand*innen.

Hanerau-Hademarschen – Gott segne das ehrbare Handwerk. Fünf Handwerker treffen sechzehn Konfirmandinnen und Konfirmanden im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Hademarschen. Die Frage ist: Was hat das Handwerk denn mit Gott zu tun? „Nun, Gott war ja auch Handwerker, er hat die ganze Welt schließlich erschaffen“ – so die pfiffige Antwort einer Konfirmandin. Und der Bäckermeister ergänzt: Jesus war doch auch Zimmermann, da muss es also eine enge Verbindung geben.“

Es ist Konfi-Tag in Hademarschen, ein Samstag im März und dieser Tag steht im Zeichen des Handwerks. Am Ende dieses Tages sollen die jungen Menschen ein anderes Verständnis vom Handwerk haben, die Handwerker einen guten Draht zu den jungen Menschen aufgebaut haben und gemeinsam die Vorarbeit für den Handwerkergottesdienst geleistet worden sein. Dieser wird gefeiert am 28.4. um 11 Uhr im alten Tepker-Sägewerk im Hofkoppelweg in Hanerau-Hademarschen. „Handwerkergottesdienste gab es vor Corona ein- bis zweimal im Jahr, nun starten wir hier neu durch“, so Frau Kerstin Albers-Joram über den ersten Handwerkergottesdienst im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde. Die Predigt an diesem Tag wird Bischöfin Nora Steen halten.

Entstanden ist diese Idee durch die Zusammenarbeit von Pastorin Diana Krückmann mit dem KDA in Person von Kerstin Albers-Joram. Albers-Joram ist KDA-Referentin für das Thema "Handwerk - Kirche in der Nordkirche". Sie brennt sprichwörtlich für ihr berufliches Themenfeld und erzählt von der thematischen Vielfalt rund um die Zusammenarbeit von Handwerk und Kirche.  Auf die Kirchengemeinde ist sie aufmerksam geworden, da diese sich bei der Aktion „5000 Brote - Konfis backen Brot für die Welt“ im Oktober 2023 beteiligt hatten. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden hatten Brote im Steinofen gebacken und diese nach einem Gottesdienst zugunsten von „Brot für die Welt“ gegen Spende abgegeben. Dabei kamen knapp 320 Euro zusammen. Nun sollen die jungen Menschen also auch Kontakt zu anderen Handwerkern herstellen: Holzgroßhändler Christian Tepker ist gekommen, der KFZ-Meister Thomas Deckner, Sanitärfachmann Jörg Dirks, Elektrotechnikexperte Klaus-Jürgen Glöye (aus Seefeld) sowie Bäckermeister Hendrik Niemöller, in dessen Backstube auch die Brote für die Welt entstanden waren. Sie alle sagten gleich zu, als Pastorin Krückmann Kooperationspartner für diesen Tag von Handwerk und Kirche suchte.

Erst die Theorie in Vergangenheit und Gegenwart...

Im ersten Teil tauchten die jungen Menschen ein in die Geschichte einzelner Handwerksberufe, die bereits in der Bibel erwähnt werden und zum Teil über 10.000 Jahre alt sind: Maurer, Schmied, Bäcker, Steinmetz und Korbflechter stellten sie sich gegenseitig in Rätselform vor. In die Gegenwart zurück holte sie dann Albers-Joram und erzählte darüber, was für ein wichtiger Arbeitgeber das Handwerk ist: „Es gibt eine Million Betriebe in Deutschland mit insgesamt 5,7 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, das sind immerhin 13 Prozent aller Erwerbstätigen. In den 130 Ausbildungsberufen, die es heute gibt, werden fast ein Drittel aller Auszubildenden ausgebildet, insgesamt rund 360.000 junge Menschen.“ Gemeinsam mit den Teamerinnen und Teamern, die teilweise selbst handwerkliche Berufe erlernt haben, werfen die Konfirmandinnen und Konfirmanden einen Blick auf die verschiedenen Wege in den Beruf sowie die weiterführenden Möglichkeiten nach einer Ausbildung.

... dann die Praxis in fünf Arbeitsfeldern.

Bevor es dann in den Austausch mit den Handwerkern ging, konnten alle noch echte Handwerkskunst genießen: Bäcker Hendrik Niemöller hatte Pizza für alle mitgebracht. In Kleingruppen lernten die Jugendlichen dann die Unterschiede zwischen einem E-Auto und einem mit Verbrenner-Motor kennen, erfuhren, dass Klempner nicht nur für verstopfte Toiletten zuständig sind, sondern beispielsweise auch viele Regenfallrohre machen und Jörg Dirks sogar am Gokeler Kirchendach mitgeholfen hat. Bäcker Niemöller brachte verschiedene Getreidesorten mit und erklärte die Anwendung und bei Klaus-Jürgen Glöye berichtete Hannes Glöye mit leuchtenden Augen, dass er zwar auch theoretische Inhalte gelernt hat, aber lieber wieder in die praktische Anwendung gegangen ist und sich nun unter anderem mit Smart Home Technologien beschäftigt. Bei Christian Tepker durften die Jugendlichen selbst ans Werkzeug und mit dem Sohn Alwin Tepker um die Wette Schrauben in ein Stück Holz rein- und wieder herausschrauben. Sein augenzwinkerndes Fazit: „Da waren die Mädchen heute deutlich geschickter als die Jungs, soviel zu Vorurteilen den Geschlechtern gegenüber!“

Am Ende blickten alle zufrieden auf den Tag zurück: „Wir haben tolle Einblicke in den Alltag der Handwerker bekommen und gesehen, wie vielfältig das ist. Vor allem konnten wir aber auch persönliche Fragen stellen.“ So lautete das Fazit der jungen Menschen. Die Handwerker konnten ihrerseits werben für ihre Berufe. Auch kritische Zwischentöne gab es in der Feedbackrunde seitens der anwesenden Handwerker. Auf die Frage, was wünscht sich Handwerk von Kirche, wird deutlich: Kirche gewinne durch einen stärkeren Realitätsbezug zur Arbeitswelt. Gemeinsame Veranstaltungen wie Konfi-Tage seien ein guter Baustein, um die Verbindung zwischen Handwerk und Kirche zu festigen und dem Handwerk mehr sichtbare Relevanz im Leben junger Menschen zu verleihen.

Für Diana Krückmann bleibt noch Arbeit übrig: „Ich muss nun für all das ein theologisches Bindeglied bauen, passende Bibelstellen für die Lesungen heraussuchen und der Bischöfin von diesem Tag berichten, damit sie die Erlebnisse als Grundlage für die Predigt nutzen kann.“

Mehr über Handwerk und Kirche lesen?
https://handwerkundkirche.de/
https://handwerkundkirche.de/2022/10/01/handwerksgottesdienst/
https://handwerkundkirche.de/leseecke/

Kirche im Norden