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Kirchbauverein in Hanerau-Hademarschen gegründet

  • Foto (Iris Jaeger): Der Vorstand des neuen Kirchbauvereins: Die stellvertretende Vorsitzende Marion Krüger, Schriftführerin Inga Stotz, Kassenwart Thomas Deckner, Beisitzerin Diana Krückmann und die Vorsitzende Maja Finnern (v.l.)

Engagierte Bürgerinnen und Bürger der Kirchengemeinde Hademarschen haben einen Kirchbauverein gegründet. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, die Kirchengemeinde bei der anstehenden Sanierung der St. Severin-Kirche aktiv zu unterstützen.
Seit einem Jahr ist die  St. Severin-Kirche in Hanerau-Hademarschen geschlossen und es finden dort weder Gottesdienste noch andere Amtshandlungen statt. Der Grund: Nach dem Wiederaufbau der in 2003 durch ein Feuer zerstörten Feldsteinkirche, zeigten sich Risse im Mauerwerk, die sich immer weiter ausbreiteten. Im September 2013 hatten die Mauerschäden ein Ausmaß erreicht, das den beauftragten Gutachter dazu veranlasste, das Zumauern des Hautportals zu empfehlen, um die Verkehrs- und Standsicherheit nicht zu gefährden. Ein in 2011 begonnenes Beweissicherungsverfahren beim Landgericht Kiel ist nun abgeschlossen. In dem Gutachten hat der gerichtlich bestellte Gutachter  die Mängelursache beschrieben. Er geht davon aus, dass der bei der Sanierung der Kirche verwendete Mörtel ursächlich für die Rissbildung ist.
Diese Ergebnisse haben die Kirchengemeinde Hademarschen dazu bewogen, Klage gegen das beauftragte Architekten-Team sowie das beratende Ingenieurbüro zu erheben. Ein erster gerichtlicher Anhörungstermin wird Ende November stattfinden.
Eine Sanierung der Kirche ist möglich. Die Kirchengemeinde kann allerdings erst mit den Baumaßnahmen beginnen, wenn das Gerichtsverfahren abgeschlossen ist. Wann das sein wird, ist noch völlig offen. Der beauftragte Anwalt, Dr. Jürgen Punke, geht davon aus, dass dies frühestens Mitte 2015 soweit sein wird.
Propst Matthias Krüger, der bei der Gründungsversammlung des Kirchbauvereins anwesend war, bezeichnete den momentanen Zustand als „eine einzige Katastrophe“. Gleichzeitig lobte er den Umgang des Kirchengemeinderates mit dieser Krise: „Ich bin beeindruckt mit welcher Geduld und  Zielstrebigkeit die Verantwortlichen mit der Situation umgehen. Es ist sicher nicht leicht, diesen Druck auszuhalten, zumal während des laufenden Beweissicherungsverfahrens keine Informationen nach außen getragen werden durften.“
Unterstützung bekommt der Kirchengemeinderat nun auch durch die Bürgerinnen und Bürger, die den Kirchbauverein gegründet haben. Die Initiatorin und frisch gewählte Vorsitzende ist die ortsansässige Zahnärztin Maja Finnern:“Mit dem Verein wollen wir auf das Problem hinweisen, Bewegung in das Verfahren bringen, mehr Öffentlichkeit schaffen sowie weiteren Vorurteilen begegnen“. „Ein Verein kann viel freier agieren und Dinge benennen, als es den Mitgliedern des Kirchengemeinderates möglich ist“, fügt Pastorin Diana Krückmann hinzu, die zur Beisitzerin gewählt wurde.
In der Satzung des Vereins heißt es: „Der Verein macht es sich zur Aufgabe, Maßnahmen zur Sanierung, Erhaltung und Ergänzung des Bauwerkes und der Ausstattung der Kirche  St. Severin in Hanerau-Hademarschen zu fördern.“ Der Verein möchte die Kirchengemeinde bei der Erhaltung und Ausstattung der St. Severin-Kirche unterstützen, indem er Mitgliedsbeiträge erhebt und Spenden einwirbt, die er nach eingehender Prüfung des jeweiligen Bauprojektes der Kirchengemeinde zur Verfügung stellt.
Trotz der Nähe zur Kirchengemeinde und der angestrebten Zusammenarbeit ist der Kirchbauverein kein Gremium des Kirchengemeinderates, sondern ein eigenständiger, eingetragener Verein. Wer Interesse an einer Mitgliedschaft hat oder weitere Informationen haben möchte, kann sich an Maja Finnern unter kirchbauverein@gmx.net wenden.

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