Kita-Aktionsbündnis fordert als erstes mehr Qualität in Schleswig-Holsteins Kindertageseinrichtungen, dann Beitragsfreiheit.
Heute (6. November) tagt in Berlin die Bund-Länder-Konferenz zum Thema „Frühe Bildung weiterentwickeln“ mit dem Ziel, in Deutschland eine zukunftsfähige Kindertagesbetreuung voranzubringen. Parallel dazu erhebt das Kita-Aktionsbündnis in Schleswig-Holstein fünf Forderungen, die speziell auf das nördlichste Bundesland zugeschnitten sind.
Im Kita-Aktionsbündnis haben sich die Wohlfahrtsverbände, die Gewerkschaften und die Landeselternvertretung zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für mehr Qualität im Kitabereich stark zu machen.
Markus Potten, Geschäftsführer des Verbandes Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK) und zugleich Sprecher des Kita-Aktionsbündnisses, dazu:
„Die Bedingungen, unter denen die Kinder von null bis sechs Jahren in den Kitas tagtäglich Bildung, Erziehung und Betreuung erfahren, haben sich hierzulande seit Jahren ständig verschlechtert. Viel zu große Gruppen mit wenig Personal führen dazu, dass die Fachkräfte dem einzelnen Kind mit seinen berechtigten Ansprüchen nicht genügen können.“
„Dies alles müssen wir ändern und zwar dringend!“, betonte Michael Selck, Geschäftsführer des AWO Landesverbandes und zugleich Vorsitzender der Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände (LAG). „Als Aktionsbündnis fordern wir deshalb: Gebt den Kindern, was sie brauchen: Kleinere Gruppen und Kita-Personal, das Zeit für alle Kinder hat!“
„Aus diesem Grunde steht für das Aktionsbündnis die Beitragsfreiheit auch nicht an erster Stelle“, erklärte Potten. „Auch das Aktionsbündnis will Familien finanziell entlasten. Dies kann aus unserer Sicht aber erst der zweite Schritt sein. In erster Linie ist jetzt die dringend notwendige Qualitätsverbesserung dran!“
Mit einem wirklich guten Angebot in der Kindertagesbetreuung könne das Land dann auch bei den Familien punkten, versicherte Potten. Schleswig-Holstein habe sich bereits auf den Weg gemacht. So sei beim Ausbau der Krippenplätze schon viel geschehen. Jüngst wurde die Entwicklung von Familienzentren und das Angebot gezielter Fachberatung durch Regierungserlasse angeschoben. Dies sei ebenfalls zu begrüßen und verdiene Anerkennung.
„Doch um die Qualität der Einrichtungen nachhaltig und flächendeckend zu verbessern und zu sichern, muss noch viel mehr getan werden“, so Selck. „Weitere Anstrengungen müssen folgen! Gleich in unserer ersten Forderung geht es deshalb um die Substanz der Kindertagesstättenarbeit.“
Die fünf Forderungen des Kita-Aktionsbündnisses in Schleswig-Holstein finden hier.
Am Montag, 12. Januar 2015, von 15:30 bis 18:30 Uhr, laden Kita-Aktionsbündnis, LAG und Fachhochschule Kiel zu einem Fachtag zum Thema „Qualitätsentwicklung in Kitas“ in die Fachhochschule Kiel ein. Mit dabei sind Sozialministerin Alheit und voraussichtlich Vertreter/innen der Kommunalen Landesverbände.