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Große Nachfrage im Kirchenkreisarchiv

  • Hans-Peter Voß, Anke Luckner und Hans-Otto Kühl (v.l.) begutachten die historischen Missalien.

Das Archiv des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde befindet sich seit Ende letzten Jahres auf dem ACO-Gelände in der Vorwerksallee in Büdelsdorf.
Der Umzug wurde erforderlich, weil der bisherige Standort im Keller des Christophorushauses geräumt werden musste. Das Christophorushaus, in dem auch das ZeKiD (Zentrum für Kirchliche Dienste) untergebracht war, wurde in 2014 vom Kirchenkreis verkauft (wie berichtet).
„Der Umzug der rund 760 laufenden Meter Archivgut war für alle Beteiligten ein Kraftakt“, so Archivpfleger Hans-Otto Kühl, der mit einem Schmunzeln hinzufügt, er habe in diesen Monaten 10 kg abgenommen und freue sich sehr darüber, dass nun wieder Normalität eingekehrt sei. Alleine das reine Verpacken der Dokumente durch ein Umzugsunternehmen hat rund 200 Arbeitsstunden in Anspruch genommen. Damit am neuen Standort alles auch schnell wieder aufgefunden und zugeordnet werden konnte, mussten alle Bücher in handliche Kartons verpackt und numeriert werden – eine Arbeit, die nur durch das Fachpersonal des Kirchenkreises ausgeführt werden konnte.
Auch die zuständige Fachbereichsleiterin des Kirchenkreises, Anke Luckner, ist froh, dass der Umzug nun abgeschlossen ist: „Die neuen Räumlichkeiten sind heller, moderner und auch endlich barrierefrei. Das alte Archiv war nur über eine Treppe zu erreichen, was für viele betagtere Besucher oder für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ein Problem war.“
Auf den knapp 200 qm ist neben dem Belegarchiv auch das historische Archiv, zu dem die 998 Bände der Gudeschen Bibliothek, Amtshandlungsbücher und die Missale (kath. Messbücher) untergebracht sind. Das älteste Buch dieser Bibliothek ist eine Mönchshandschrift auf Pergament (Missale), die bereits 1458 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Neu aufgenommen ins Archiv wurde das sogenannte Belegarchiv der Kirchenkreisverwaltung, welches Belege jeglicher Art von Rechnungen bis hin zu Bauakten enthält. „Hier sind wir momentan mit der Kassation, dem bewerten, aussortieren und vernichten von Dokumenten, beschäftigt“, so Luckner. „Auch dies ist eine Verbesserung gegenüber der Vergangenheit. Die zentrale Aufbewahrung spart Wege und wird zukünftig zu einer Arbeitserleichterung führen.“
Hans-Peter Voß, der für das Kirchenkreisbuchamt zuständig ist, bedauert, dass es durch den Umzug zu einem Rückstand bei der Bearbeitung von Anfragen gekommen ist. „Die Nachfrage bei der Ahnenforschung ist sehr hoch. Wir sind eigentlich immer ausgebucht. Zurzeit müssen interessierte Ahnenforscher mit einer vierwöchigen Wartezeit für einen Termin rechnen.“
Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, erweitert das Archiv ab Mai die Öffnungszeiten: Das Kirchenkreisarchiv und das Kirchenkreisbuchamt werden zukünftig von Mittwoch bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet sein. Eine telefonische Anmeldung unter 0170 - 48 44 30 0 ist erforderlich.

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