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Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Holzherz mit der Aufschrift Liebe. Sonst nichts. an einem Tannenzweig, daneben die Jahreslosung Alles was ihr tut geschehe in Liebe

Erstes Frauenmahl im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde mit 70 Gästen

  • Brigitte Gottuk (links) und Sabine Klüh.

Im Hause Martin Luthers gehörten Tischreden zum Alltag. Diese alte Tradition lebte am vergangenen Freitag (21. Mai) beim ersten Frauenmahl im Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde wieder auf. Das Motto: „500 Jahre Reformation reichen uns nicht! Burgfrauen melden sich zu Wort“. Ein Team um Sabine Klüh, Referentin für Frauenarbeit, und Tourismuspastorin Brigitte Gottuk hatte den Kirchraum der Büdelsdorfer Auferstehungskirche in einen Speisesaal umgewandelt. An zehn Tischen fanden rund 70 Frauen Platz und diskutierten bei einem schmackhaften Vier-Gänge-Menü über Gerechtigkeit. 

Zwischen gebackenen Süßkartoffel-Bällchen, Linsen-Dhal-Suppe, Gemüse in Erdnusssauce und Schokoladenmousse gab es drei Kurzimpulse zum Thema. Die Biobäuerin Luise Sunder-Plassmann machte den Anfang. Sie und ihr Mann melken auf ihrem Hof Ahmen bei Kappeln zweimal am Tag Schafe und stellen aus der Milch selbst Käse her. „Sind die Preise, die die Bauern erhalten, gerecht? Welche Preise sind fair?“, fragte Luise Sunder-Plassmann. Und was sei der Verbraucher bereit zu zahlen? „In anderen europäischen Ländern geben die Kunden mehr Geld für Lebensmittel aus als in Deutschland“, berichtete sie. Die Theologin Irene Pabst vom Frauenwerk der Nordkirche sprach über Gerechtigkeit im Blickwinkel der Bibel. Sie sagte, dass biblische Gerechtigkeit eine ausgleichende Gerechtigkeit sei. Die, die viel haben, sollen mit den ärmeren teilen. „Beide Gruppen bewegen sich von den Rändern zur Mitte.“ So würden beide Gemeinschaft gewinnen und ein gutes Leben. Um Gerechtigkeit für Frauen in Nachkriegszeiten ging es bei Heide Serra von der Hilfsorganisation AMICA. Sie berichtete davon, dass Friedensabkommen statistisch gesehen länger hielten, wenn Frauen mitreden dürften. „Frauen verändern die Dynamik der Verhandlungen“, sagte sie. Außerdem sei es wichtig, geschützte Räume für Frauen aus Kriegsgebieten vorzuhalten, „Räume zum Schweigen, Reden und Schreien“.  

Besonders der letzte Impuls regte die beiden Eckernförderinnen Silke Carl und Ursula Pries zum Gespräch an. „Das ist ein fantastischer Abend“, sagte Silke Carl. Sie suche gerade nach einer neuen Herausforderung und das Engagement des Vereins AMICA sprach sie sofort an. „Jetzt frage ich mich: Was kann ich für AMICA tun?“ Genau das war das Ziel des Frauenmahls: Reformatorische Impulse für das eigene Handeln mitnehmen und auch umsetzen. „Das ist das, was wir uns wünschen: hören – reden – handeln“, sagte Sabine Klüh, die durch den Abend führte. Luthers Ehefrau Katharina von Bora, gespielt von Brigitte Gottuk, unterstützte dies. „Ich freue mich, dass ihr euch Gedanken macht, die Welt zu gestalten“, sagte sie. Denn: „Gerechtigkeit fängt bei jedem Menschen direkt an. Steht auf, tretet ein für euer Recht. Das wünsche ich mir von euch“, gab sie den Frauen mit auf den Weg.

Kirche im Norden