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Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe". Ein Bild mit der Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe".

Ein Ehrenamt für konstante Bindung

  • Fünf Menschen vor einem Schild des Diakonischen Werkes Rendsburg-Eckernförde
    Sie wollen Kindern und Jugendlichen helfen: Birgit Hansen und Ulrike Zimmermann (Jugendamt des Kreises Rendsburg-Eckernförde, vorne von links), Bernhard Lehwald und Anke Kamphues (ehrenamtliche Vormünder) und Dagmar Goede (Diakonisches Werk des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde gGmbH, hinten von links)

Rendsburg-Eckernförde – Es ist ein erfüllendes Ehrenamt. Anke Kamphues schwärmt regelrecht von ihrer Tätigkeit als ehrenamtliche Vormundin. „Ich möchte Kindern Nähe, Geborgenheit und Halt geben, was ihnen ansonsten fehlt“, sagt sie. Sie ist für einen Jungen sorgeberechtigt, der in einer Einrichtung der Jugendhilfe lebt. Und sie wirbt für die Tätigkeit, für das der Kreis Rendsburg-Eckernförde gemeinsam mit dem Diakonischen Werk des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde gGmbH nach neuen Ehrenamtlichen sucht. Der Bedarf ist groß.

Insgesamt gibt es etwa 1500 Plätze der stationären Jugendhilfe im Kreis, der Begriff „Kinderheim“ wird nicht mehr verwendet. Etwa ein Sechstel der Kinder und Jugendliche haben einen Vormund, der die Rolle der Sorgeberechtigten übernimmt. Zum allergrößten Teil sind dies Amtsvormünder, die, wenn sie in Vollzeit arbeiten, für jeweils 30 Kinder und Jugendliche verantwortlich sind. Seit 2017 gibt es das Kooperationsprojekt „Ehrenamtliche Vormundschaft“. Ehrenamtliche Vormünder führen meist nur eine oder eine geringe Anzahl an Vormundschaften; sie erhalten eine Aufwandsentschädigung für ihre Arbeit und sollten in der Regel mindestens einmal im Monat Kontakt zu ihrem Mündel, so der Fachbegriff, pflegen.

„Wir wollen das Ehrenamt stärker in den Fokus nehmen“, sagt Ulrike Zimmermann. Sie ist gemeinsam mit Birgit Hansen beim Jugendamt des Kreises tätig und dort unter anderem zuständig für die Kooperation mit der Diakonie. „Ein Vormund wird immer dann eingesetzt, wenn „das Schlimmste“ schon passiert ist“, erläutert Ulrike Zimmermann. Wenn der Jugend- und Sozialdienst des Kreises eine Kindeswohlgefährdung befürchtet und ein Amtsgericht den Eltern das Sorgerecht entzogen hat, dann kommen die Vormünder zum Einsatz.

Anke Kamphues aus Hohn bei Rendsburg freut sich, als Ehrenamtliche Kindern und Jugendlichen helfen zu können. Sie hat zunächst unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zur Seite gestanden, bis diese volljährig waren. „Der Kontakt ist geblieben“, berichtet sie. Den Jungen, für den sie mittlerweile Vormundin ist, kennt sie seitdem er drei Jahre alt ist. „Ich treffe ihn einmal in der Woche“, sagt sie. Termine in der Schule, bei Ärzten oder bei Therapeuten, aber auch einmal ein privates Treffen stehen dann auf dem Programm – jeweils in enger Absprache mit der Einrichtung, in der der Junge lebt.

„Mir tun die Kinder so unendlich leid“, sagt sie. „Sie werden in eine Situation geworfen, an der sie keine Schuld tragen.“ Sie wolle dazu beitragen, dass ihr Mündel mit ihr eine verlässliche Ansprechperson hat. „Den Kindern fehlt oft die Nähe und die Beständigkeit.“ Schließlich wechselt das Personal in den Einrichtungen häufig, was für die Kinder immer ein Problem sei, so Kamphues.

Bernhard Lehwald aus Breiholz bei Rendsburg kümmert sich derzeit um drei unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, insgesamt waren es bisher fünf. Auch beruflich habe er mit Flüchtlingen zu tun gehabt, im Ruhestand möchte er sein Wissen und seine Zeit dafür einsetzen, dass es für die jungen Menschen in der Fremde reibungsloser läuft und so zur Integration beitragen. „Das ist eine sehr dankbare Aufgabe“, sagt er. Als Deutscher hat er es dabei oft leichter bei den Behörden als seine Mündel. Erst kürzlich gelang es ihm, nach einigen bürokratischen Schwierigkeiten für einen seiner Jugendlichen ein Girokonto zu eröffnen. Dadurch kann dieser nun eine Ausbildung beginnen. „Manchmal brauch es Menschen wie mich, die sich um so etwas kümmern“, sagt Lehwald.

Wer Vormund werden will, benötigt ein Erweitertes Führungszeugnis, Zeit und Motivation, sich für die Mündel einzusetzen. „Der beste Start ist ein kurzes Motivationsschreiben an uns“, sagt Dagmar Goede, die bei der Diakonie Ansprechpartnerin für die ehrenamtlichen Vormünder ist. Dann gebe es Gespräche und gegebenenfalls ein Kennenlernen mit dem betroffenen Kind oder Jugendlichen. Denn diese haben ein Mitspracherecht, erklärt Birgit Hansen. Und wer dann Vormund geworden ist, der müsse nicht gleich alles können. Diakonie und Kreis stünden beratend zur Seite, so Birgit Hansen. Da aber jeder Fall individuell sei, müssen die Ehrenamtlichen vor allem mit ihrer Tätigkeit beginnen und dann schauen, welche Hilfe und Beratung sie brauchen. Die ehrenamtliche Vormundin Anke Kamphues sagt: „Man lernt auch selbst so viel dazu.“

Mehr Informationen zum Thema Vormundschaften gibt es bei der Diakonie des Kirchenkreises unter 04331/69630 oder D.Goede[at]diakonie-rd-eck.de sowie beim Jugendamt des Kreises Rendsburg-Eckernförde, Koordinierungsstelle Vormundschaft 04331/202 864 oder ulrike.zimmermann[at]kreis-rd.de.

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