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Der Tod ist kein Tabuthema

  • Ausgebildet für Hilfe in schwerer Zeit: 16 ehrenamtliche Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter beginnen jetzt bei Pflege LebensNah.

Am 16. März trafen 16 Frauen und Männer im Rendsburger „Café Sahnehäubchen“ zum ersten Mal aufeinander. Sie alle kamen aus einer Motivation: Anderen Menschen in ihrer Trauer zur Seite zu stehen. Keine leichte Aufgabe. Doch die 16 Teilnehmenden des Qualifizierungskurses zur ehrenamtlichen Trauerbegleitung haben sich bewusst dazu entschieden. Nun haben sie ihre Ausbildung abgeschlossen und können Hilfe für Trauernde anbieten.

„Die Entscheidung zu einer solchen Weiterbildung trifft man nicht spontan“, sagt Kursteilnehmerin Petra Maria Koblitz. So wie sie haben sich auch die anderen Teilnehmenden schon lange vor der Kursanmeldung mit Sterben und Tod, mit der Bewältigung von Trauer und Verlust beschäftigt. „Wer sich zur Trauerbegleitung ausbilden lässt, tut dies nicht selten auch aufgrund eigener Lebenserfahrungen“, weiß Angelika Thaysen. Sie leitet bei Pflege LebensNah den Bereich Trauerbegleitung und bildet Ehrenamtliche für diese Aufgabe aus. „Jedem Kurs geht ein ausführliches Vorgespräch voraus, in dem Erwartungen und Kursinhalte thematisiert werden. So wissen die Interessierten, was sie erwartet.“

An elf Terminen kam die Gruppe von März bis September zusammen. Theoretische Grundlagen zu Gruppen, Familiensystemen und Kommunikation waren dabei ebenso Thema wie kreative Methoden oder Rituale. Gemeinsam entwickelten die Kursteilnehmer so geeignete Vorgehensweisen in der Trauerbegleitung. Neun von ihnen werden auch in Zukunft die Trauerangebote von Pflege LebensNah unterstützen.

Dass Tod und Trauer weitgehend immer noch mit Scheu und Unsicherheiten besetzt sind, erfahren die zukünftigen Begleiter oft im eigenen Umfeld. „Wenn man in der Familie oder im Freundeskreis erzählt, dass man sich zur Trauerbegleiterin ausbilden lässt, reagieren viele mit Skepsis oder wechseln das Thema“, erzählt Petra Maria Koblitz. „Die meisten wissen schlicht und einfach nicht, wie sie damit umgehen sollen.“

Nicht so die 52-jährige Rendsburgerin. Sie wird zukünftig in einer Gruppe für Eltern mitwirken, die um ein verstorbenes Kind trauern. So kann Petra Maria Koblitz, wie auch ihre Weiterbildungs-Kolleginnen und -Kollegen, den Menschen Unterstützung bieten, die schwer an ihrem Verlust zu tragen haben.
Informationen zur Trauerbegleitung oder ehrenamtlicher Tätigkeit erhalten Sie bei Angelika Thaysen, Telefon (043 31) 94 37 117, E-Mail.

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