Büdelsdorf Die Büdelsdorfer und Rickerter feierten am vergangenen Sonntag, 12. Juli, ihren traditionellen Marktplatzgottesdient. Der Gottesdienst stand dieses Jahr unter dem Motto „Einander annehmen“. Obwohl der Wind hin und wieder aufgestellte Stellwände - mit Botschaften aus Zeitungen und Zeitschriften ausgeschnitten – niederwarf, blieb es trocken. Es wurden helfende Hände gebraucht, um die Stellwände vom Boden aufzuheben und wieder aufzurichten. Die Plakate auf den Stellwänden wurden von allen Gruppen, Kreisen und Verbänden aus Büdelsdorf im Vorfeld des Marktgottesdienstes angefertigt. Die Kirchengemeinden bat die Gruppen, selbst zu überlegen, was für sie „Einander annehmen“ bedeute. Dabei kam eine bunte Vielfalt mit allerlei Themen aus dem Leben der Menschen in Büdelsdorf und Rickert zusammen. Das Motto 2015 „Einander annehmen“ setzte sich unter anderen mit den vielen Flüchtlingen auseinander, die in den letzten Monaten und Jahren nach Deutschland und anderswo in Europa gekommen und auf Hilfe angewiesen sind. Eine Tafel, die Pastor Michael Grabarske und seine Kollegin Pastorin Christiane Zimmermann-Stock exemplarisch auswählten und hervorhoben, zeigte Menschen verschiedenen Alters und aus verschiedenen Kulturen und Nationen. Ein Wegweiser zeigte das Wort „Integration“. Ein anderer Wegweiser zeigte das Wort „Ausgrenzung“, das durchgestrichen war. Die Predigt begann mit einem Gleichnis aus dem Markusevangelium 2,1-12, in dem Jesus nach Kapernaum geht, um dort in einem Raum Menschen zu lehren, um das Wort Gottes zu verkünden. Dabei begegnet er einem gelähmten Mann, der auf einem Bett liegt. Seine Freunde haben ihm von oben in den Raum hinuntergelassen, damit Jesus ihm helfe. Und Jesus sprach zu dem Mann: “Steh auf nimm dein Bett und gehe heim“. Er steht auf und geht vor allen Augen hinaus. “Gott will uns zeigen, dass wir manchmal Hilfe annehmen müssen. Zudem möchte Gott auch sagen, dass, wie Gott uns annimmt, wir uns selbst auch annehmen sollen, wie wir sind. Das trifft auch bezogen auf die Andersartigkeit z.B. der Flüchtlinge zu. Das schönste Zeichen für das Thema "Einander annehmen" sind die Hände. Wenn man einander annimmt, wird das zum Segen“, predigte Pastorin Zimmermann-Stock. Dabei stellte die Evangelische Jugend ein sogenanntes „Segensdach“ auf, das aus einem grünen Netz mit vielen Papierhänden bestand.
Nach einer Taufe auf dem Marktplatz sprach Propst Matthias Krüger ein Grußwort an die Gemeinde und gab damit den Auftakt für seine einwöchige Visitation in der Gemeinde Büdelsdorf, in der er auch mit seiner Frau zu Hause ist. „Wir können voneinander lernen, miteinander beten, miteinander die Zukunft auf Erden gestalten. Und so freue ich mich, dass heute mit diesem schönen Marktplatzgottesdienst die Visitation der Kirchengemeinde beginnt“, fasste Propst Krüger seine Botschaft in Worte. Er möchte sich bei einem vielfältigen Programm, das Pastorin Zimmermann-Stock und Pastor Grabarske ausgearbeitet haben, einen Überblick über die Kirchengemeinde verschaffen und die Gemeinde näher kennen lernen, sehen und hören vom Selbstbewusstsein, von den Freuden und Hoffnungen, von den Sorgen und Nöten berichtet bekommen. Mit den Worten: “Ich freue mich und komme gern. Gott segne euch. Amen“, beendete er sein Grußwort.
Im Anschluss an den Gottesdienst schloss sich ein Sommerfest auf dem Marktplatz an. Dabei sorgte die Rendsburger Tafel für das leibliche Wohl von rund 500 Besuchern. Viele kirchliche Gruppen, Vereine, Verbände und Parteien waren an ihren Ständen vertreten und verkauften Kaffee, Kuchen, Nachspeisen und andere kleine Köstlichkeiten.