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Borbyer Abendmahls-Brot: eine kleine Köstlichkeit

  • Stellen beim Kirchentag das Borbyer Abendmahls-Brot vor: Heiner Marten (li.), Susanne Drewniok und Pastor i.R. Ulrich Rincke

Oblaten werden beim Abendmahl in der Kirchengemeinde Borby nicht mehr ausgegeben. Stattdessen gibt es ein rundes, kleines selbst gebackenes Brot. Die Idee dazu stammt von Ulrich Rincke, der bis zu seiner Pensionierung in Borby Pastor war. Er besuchte früher häufiger das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel in der Südosttürkei. Dort bekam er von einem Mönch ein selbst gebackenes, kleines, rundes Abendmahlsbrot geschenkt. „In dem Kloster wird das Brot sehr sorgfältig per Hand hergestellt“, berichtet Rincke. Es stellte eine kleine Kostbarkeit dar. Diese Begegnung ließ Rincke nachdenklich werden. Bei uns mache man sich beim Gottesdienst mit allem große Mühe, sagt Rincke. „Nur beim Abendmahlsbrot ist das Einfachste und Billigste gerade gut genug.“ Der Pastor setzte sich mit dem Borbyer Metallgestalter Heiner Marten zusammen. Er zeigte ihm das mitgebrachte Brot und gemeinsam überlegten sie, wie sie so etwas Ähnliches herstellen könnten. Heiner Marten fing an zu zeichnen und entwickelte eine Ausstechform aus Kupfer. Sie wird gleichzeitig als Prägestempel eingesetzt und teilt das sechs Zentimeter große Brot in vier Teile mit vier Kreuzen. Zwei Tage braucht der Metallgestalter, um die Ausstechform per Hand zu produzieren. „Es ist sehr aufwendig, die Einzelteile herzustellen“, erklärt er. Mittlerweile hat sich die Idee vom Borbyer Abendmahlsbrot herumgesprochen. Die Kirchengemeinde St. Nicolai Eckernförde hat einen Stempel, in Thüringen gibt es auch schon eine Gemeinde, die das Brot nach Borbyer Vorbild backt. Nun soll das Konzept noch bekannter werden. Beim Kirchentag in Hamburg werden Heiner Marten und seine Frau Susanne Drewniok die Ausstechform auf dem „Markt der Möglichkeiten“ vorstellen. „Wir möchten damit eine Diskussion über das Abendmahl anregen“, sagt Drewniok. Das Besondere an dem Brot sei, dass es in Gemeinschaft hergestellt werden könne. „Mitglieder der Gemeinde treffen sich in der Küche zum Backen und zum Schnacken, um das Brot vorzubereiten“, sagt sie. Theologie in der Küche sei das. Beim Austeilen würden die Gottesdienstbesucher sehen, dass sie von einem Brot essen. Vor den Augen der Gemeinde werde das Brot dann in vier Teile gebrochen. „Das Teilen tritt in den Vordergrund“, so Susanne Drewniok. Dazu kommt der Geschmack. Das Brot schmeckt im Gegensatz zur Oblate wirklich wie Brot.

Wer das Abendmahls-Brot kennenlernen möchte, kann Heiner Marten und sein Team auf dem „Markt der Möglichkeiten“ auf dem Hamburger Messegelände in Halle A1, Standnummer A05, besuchen. Weitere Informationen gibt es unter www.heiner-marten.de.

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