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Aus Wüsten Gärten – aus Feinden wenigstens Nachbarn?

Der Staatsgründer des modernen Israel, David Ben-Gurion, hat seine letzten Lebensjahre in einem Kibbuz im Negev verbracht. Dort ist das Land sehr karg, steinig und sehr wasserarm. Aber mit beharrlichem Einsatz haben Menschen dort blühende Gärten geschaffen, haben Früchte angebaut und geerntet. Es war die Vision von Ben-Gurion, dass die einwandernden Juden die im Lande schon ansässigen Palästinenser nicht verdrängen sollten, sondern die bisher nahezu unbewohnbaren Landstriche nutzen und entwickeln sollten. So sind manche grüne, blühende, ertragreiche Oasen mitten in der Steinwüste entstanden, sehr effektive Methoden der Wassernutzung und der Pflanzenauswahl wurden dafür entwickelt.

 

Heute ist es überwältigend, an den Gräbern des Ehepaares Ben-Gurion zu stehen mit dem Blick über die Hügel, Ebenen und Schluchten der Negev-Wüste – und zwischendrin immer wieder grüne Inseln mit Obstbaum- und Gemüseplantagen. Hier gelingt es immer wieder neu, aus Wüsten fruchtbare Gärten zu machen.

 

Und wie sehr wünschte man sich, dass Ben-Gurions Vision eines guten Miteinanders auch in kleinen, beharrlichen und auch mutigen Schritten weiterverfolgt wird: Dass unterschiedlichen Traditionen und Religionen Anlass zum Nachfragen, Austauschen, Dialog werden; dass Menschen allein schon in der jüdischen Glaubensgemeinschaft den bunten Strauß ihrer sehr verschiedenen Herkünfte als Reichtum begriffen. Und auch die kulturell, religiös geprägten Menschen aus Ergänzung verstanden und angenommen werden.

 

In diesem kleinen, wunderschönen, geschichtsträchtigen Land … ein buntes Mosaik aus vielen verschiedenen Steinen … lebendige Steine, die einander wertschätzen und miteinander vorangehen.

 

Viele Menschen, denen wir auf unserer Rundreise begegnen, sagen zum einen: Danke, dass Ihr in dieser schwierigen Zeit überhaupt zu uns gekommen seid! - Und sie sagen auch: Wir wünschen uns alle, dass aus Feinden wenigstens Nachbarn werden und wir friedlich miteinander leben.

 

Ben-Gurion hat sehr lange beharrlich für seine Vision gelebt – vieles davon ist Wirklichkeit geworden. Warum nicht auch der Traum vom SCHALOM hier im Heiligen Land?

 

Ein Bericht von Henning Halver

Kirche im Norden