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Jetzt Stellung beziehen und Kirchenheizung runterfahren

  • Die Klimamanager:innen der Nordkirche rufen zum Energiesparen auf.

Jetzt Stellung beziehen, Kirchenheizung runterfahren und fossile Energie einsparen: Dazu rufen die Klimaschutzmanager:innen der Nordkirche auf. In ihrer Pressemitteilung heitßt es: "In Kirchengebäuden spart ein Grad Temperaturabsenkung zehn Prozent der Heizenergie. Werden Sie aktiv und reduzieren Sie bereits jetzt Ihren Energieverbrauch – auch um von Importen unabhängiger zu werden."

Das Netzwerk der Klimaschutzmanager:innen in der Nordkirche ruft alle Kirchengemeinden, Propsteien und Bischofskanzleien sowie Verwaltungsleitende angesichts des Kriegs in der Ukraine dazu auf, jetzt sofort Energie zu sparen und zusammen mit ihren Kirchenbesucher:innen ein Zeichen zu setzen: Wir sind bereit für Verzicht, auch um Russlands Präsidenten Wladimir Putin die Finanzierung seines Kriegs zu erschweren. Als einfach umzusetzende Sofortmaßnahme trägt die dauerhafte Senkung der Heiztemperatur in den Kirchen auch zur Entlastung der zukünftigen Energiekosten und zum Klimaschutz bei. Dazu haben die Klimaschutzmanager:innen eine Handreichung mit sechs Punkten zusammengestellt.

Damit schließt sich das Netzwerk vielfältigen Aufrufen zum Energiesparen und beschleunigten Klimaschutz als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine an. "Unsere Kirchenheizungen sind ein Zeichen des Wohlstands", heißt es weiter. Klimafreundlich waren sie noch nie, sie sind bei falscher Steuerung auch häufig Verursacher kostspieliger Schäden an Inventar und Orgel. Nach der kirchlichen Richtlinie (www.kirchenrecht-nordkirche.de/document/41704) ist die Temperatur für den Gottesdienst auf maximal 16 °C und für die Grundtemperierung auf 5 bis 8 Grad zu begrenzen. Dass auch weit weniger möglich ist, zeigt die Erfahrung in den ostdeutschen Gemeinden der Nordkirche. Dort sind die Kirchen seit jeher überwiegend unbeheizt: Man ist es gewohnt, Wolldecken mit in den Gottesdienst zu nehmen, oder weicht in den Wintermonaten auf das Gemeindehaus aus.

Auch mit Blick auf den Klimaschutz ist das ein Schritt in die richtige Richtung, gerade in den beheizten Kirchengebäuden könnte sehr viel Energie einspart werden und zwar ohne Aufwand und sofort. Viele Kirchengemeinden beziehen inzwischen zertifizierten Ökostrom. Das größte Problem aber ist die Abhängigkeit von fossiler Heizenergie. In sämtlichen Kirchenkreisen der Nordkirche liegt der Erdgasanteil an der Heizenergie bei rund 60 Prozent, der Heizölanteil bei etwa 20 Prozent, der Rest ist überwiegend Fernwärme, die wiederum fast ausschließlich aus erdgasbefeuerten Kraftwerken stammt. Und das gilt in den Kirchengemeinden nördlich der Elbe auch für sehr viele Kirchen.

Am 25. Februar 2022 beschloss die Landessynode der Nordkirche die Fortschreibung ihres Klimaschutzplans mit ambitionierten Klimaschutzzielen. So soll nun Treibhausgasneutralität in Gebäudebewirtschaftung, Mobilität und Beschaffung bereits 2035 erreicht werden. Dazu gehört neben der deutlichen Senkung des Energieverbrauchs um 30% bis 2027 auch die Anhebung des Anteils erneuerbarer Heizenergie von drei Prozent auf die Hälfte des Wärmebedarfs.

Kirche im Norden