Am Dienstag, 17. April, um 19.30 Uhr findet im Rendsburger Haus der Kirche (An der Marienkirche 7-8) eine Versammlung zur Gründung einer Alzheimer Gesellschaft im Kreis Rendsburg-Eckernförde statt. Interessierte sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen.
Brigitte Voß, Leiterin der Pflege- und Alzheimer-Beratungsstelle von Pflege LebensNah, hat die Initiative ergriffen: Auch im Kreis Rendsburg-Eckernförde soll eine lokale Alzheimer Gesellschaft die Arbeit für Menschen mit Demenzerkrankungen vorantreiben. Bundesweit gilt Demenz als eine der häufigsten Ursachen für Pflegebedürftigkeit. Die Zahl der Menschen mit Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen nimmt außerdem seit Jahren zu.
Welche Belastungen damit für die Angehörigen verbunden sind, wird in den vielen Gesprächen deutlich, die Brigitte Voß in ihrer Beratungsstelle führt. „Die Menschen fragen häufig leider erst spät um Rat. Oft erst dann, wenn sie vor Erschöpfung kaum noch weiter wissen. Finanzielle Sorgen, Unkenntnis der Hilfemöglichkeiten, erhebliche Spannungen zwischen Angehörigen und Pflegebedürftigen – all das sind Themen, die unsere Beratungsarbeit prägen“, erläutert Voß. Ein letzter Anstoß für die Gründungsinitiative sei der Kongress für Angehörige von Menschen mit Demenz gewesen, den Pflege LebensNah am 1. März 2012 in Rendsburg durchgeführt hatte. Hier sei noch einmal deutlich geworden, dass lokale Interessenvertretungen gebraucht würden.
Die Voraussetzungen für die Gründung des Vereins sind gut. Pflege LebensNah, der Träger der Beratungsstelle und mehrerer ambulant betreuter Hausgemeinschaften für Menschen mit Demenz, stellt sich hinter die Gründungsinitiative. „Wir begreifen uns als Anbieter, der nicht nur Pflegedienstleistungen erbringt, sondern auch die Interessen der Pflegebedürftigen Menschen aktiv aufgreift. Die Belange von Demenzerkrankten und ihren Angehörigen werden noch besser sichtbar, wenn eine lokale Alzheimer Gesellschaft sie bündelt und sie dauerhaft und nachdrücklich vertritt. Alzheimer Gesellschaften haben sich bundesweit, aber auch in anderen Städten Schleswig-Holsteins bewährt“, betont Voß. Brigitte Voß appelliert darum an die Bürger des Kreises: „Wir suchen Menschen, die Lust haben, sich im Themenfeld Alzheimer und Demenz zu engagieren und die bereit sind, auch durchaus politisch zu diesem Thema Stellung zu beziehen.“