Zur Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“, die an diesem Wochenende (20. Mai) in Wittenberg eröffnet wird, reisen 32 Strandkörbe aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) nach Wittenberg. Dort werden sie zu Botschaftern der Reformation im Norden: Zusammen mit etwa 80 weiteren Ausstellern aus Kirche und Zivilgesellschaft trägt die Nordkirche mit der Aktion zu den vielfältigen Installationen und Programmangeboten der Weltausstellung im Rahmen des 500. Reformationsjubiläums bei.
Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein und Vorsitzender der Steuerungsgruppe für das Reformationsjubiläum, erklärt: „Ich freue mich über dieses besondere Projekt unserer „Kirche zwischen den Meeren.“ Am Anfang der Reformation steht die Erkenntnis: Gott ist für uns da, ohne das an Bedingungen zu knüpfen. Pause machen zu dürfen und aus dem Schaffen des Alltags herauszutreten, ist darum Ausdruck dieser besonderen menschlichen Würde. Dazu laden die Strandkörbe auf gut norddeutsche Weise ein.“
Die Korbmöbel sind ein echtes Stück Norddeutschland: die Hälfte der Strandkörbe mit der Aufschrift „Reformation 500+“ wurden im Diakoniewerk Bethanien Ducherow bei Anklam in Mecklenburg Vorpommern gefertigt, die andere Hälfte in der Strandkorbmanufaktur der Stiftung Mensch in Meldorf (Schleswig-Holstein). „Die Strandkörbe laden die Besucher dazu ein, zu verweilen und innezuhalten“, sagt Ulrich Schmidt von der Projektstelle Kirche und Tourismus der Nordkirche. Eigens wurde für die Strandkörbe ein 36-seitiges Magazin „Reformation im Norden“ publiziert, das die wichtigsten Stätten der Reformation in Norddeutschland vorstellt und Tipps für einen Besuch gibt. „Martin Luther hat den Bereich der Nordkirche bekanntlich nie betreten, seine Schüler und Freunde aber wie Johannes Bugenhagen aus Pommern oder Heinrich von Züphten in Dithmarschen haben die Ideen der Reformation in den Norden getragen“, sagt Pastor Michael Stahl, Leiter des Amtes für Öffentlichkeitsdienst der Nordkirche.
Jeder Strandkorb hat einen touristischen Partner, der das Projekt und damit auf der Weltausstellung auch die Werbung für die Urlaubsorte der Region unterstützt. Initiiert und umgesetzt wurde die Idee von der Projektstelle Kirche und Tourismus, dem Amt für Öffentlichkeitsdienst sowie der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum der Nordkirche. Nach dem Ende der Weltausstellung am 10. September werden die Möbel an ihre Heimatstrände in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zurückkehren.