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25 Jahre hat er das kirchliche Leben in Büdelsdorf mitgestaltet

  • Nach der Entpflichtung: Pastor Martin Hartig (li.) im Gespräch mit Propst Matthias Krüger.

Ein „missionarischer Impuls“ habe immer in ihm gesteckt. Trotzdem wollte Martin Hartig nach dem Abitur nicht Pastor werden sondern Lehrer. Er studierte ein Semester Naturwissenschaften in Hamburg. Aber danach stand fest: Theologie ist doch das Fach, was ihn am meisten interessiert. „Ich bin Pastor und Seelsorger geworden, weil ich in meinem persönlichen Glauben und seiner Erfahrung festgestellt habe, dass Glaubenkönnen etwas Sinnvolles und Gutes für den Menschen ist. Das wollte ich gern weitergeben.“

Aufgewachsen ist Martin Hartig in einem niedersächsischen Pfarrhaus. Sein Vater war Pastor. Durch ihn habe er eine intensive religiöse Sozialisation erfahren. Auseinandersetzung mit dem Glauben fand Martin Hartig immer interessant und spannend und diese Erfahrung wollte er weitergeben. 1975 wurde er Pastoralassistent in Hamburg, 1977 folgte die Ordination. In Geesthacht war er dann Hilfsgeistlicher und wurde ab 1978 Pastor der Kirchengemeinde. 1987 wechselte er mit seiner Familie in die Kirchengemeinde Büdelsdorf. Dort blieb er 25 Jahre. Kürzlich ist der 65-Jährige in den Ruhestand verabschiedet worden.

„Wenn ich gemerkt habe, dass das, was ich rüberbringen wollte, angekommen ist, war das immer eine große Freude für mich“, sagt Hartig. Der Pastor wollte etwas in Bewegung setzen. In Büdelsdorf schaffte er das auf vielfältige Art und Weise, unter anderem mit seinen Gottesdiensten an unterschiedlichen Orten. Zum Beispiel veranstaltete er einmal jährlich in der stillgelegten Carlshütte vor dem Kupolofen, in dem früher Metall geschmolzen wurde, einen Gottesdienst. Vor dieser Kulisse brachte er Christen und Muslime in den Dialog, feierte Taizé-Andachten und ließ Menschen über Mystik und mentales Training oder Glück nachdenken. In diesem Jahr geht es um Gottesglauben und Atheismus. Martin Hartig wird ein letztes Mal für diese Veranstaltung verantwortlich sein. Unterstützt wird er von seinem Nachfolger Pastor Michael Grabarske.

„Mein Beruf hat mich immer sehr erfüllt“, sagt Martin Hartig. Seiner Frau und seinen drei Kindern ist er sehr dankbar dafür, dass sie dies mit getragen haben. Nun freut er sich auf mehr Zeit für die Familie und aufs Lesen. Europäische Geschichte interessiert ihn ganz besonders. „Und ich möchte mehr über unser Finanzsystem und die Bankenkrisen wissen“, sagt er. Und dann gibt es ja auch noch Haus und Garten. Denn das Ehepaar Hartig bleibt in Büdelsdorf wohnen. „Wir sind hier heimisch geworden.“ Mit seiner Frau hat Martin Hartig hier ein Haus gebaut. Den Talar wird er aber trotzdem noch das ein oder andere Mal tragen. Er hat den Wunsch, eine begrenzte Zeit als Bordseelsorger zu arbeiten. Sonntags wird er nun aber den Gottesdienst von der Kirchenbank aus genießen - neben seiner Frau. Eine neue Erfahrung, auf die er sich freut.

Kirche im Norden